Cannabiskonsum von Senior*innen

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Immer mehr Senior*innen geben an, Cannabis zu konsumieren. Häufig stehen medizinische Gründe im Vordergrund.

Im Juli 2023 erschien eine Studie, die das Potenzial von CBD-Produkten in der Schweiz untersuchte. Dort liess sich sehen, dass vor allem Senior*innen vermehrt an CBD-Produkten interessiert sind. So gaben 30% der befragten Person über 60 Jahren an, sie „könnten sich vorstellen, CBD-Produkte zu nutzen.“ Diese Zahl fiel in keiner anderen Generation so hoch aus.[1]

Wieso wollen Senior*innen Cannabis?

Es gibt verschiedene Gründe, weshalb ältere Menschen Cannabis zu sich nehmen. Einer davon ist die steigende Akzeptanz in der Gesellschaft. Immer mehr Menschen sind der Meinung, dass die medizinischen Vorteile von Cannabis zumindest besser untersucht werden sollten, während Bedenken zur Zeit eher im Rückzug sind.[2] Dies führt dazu, dass Senior*innen mit gutem Gewissen Cannabis konsumieren können, mitunter auch als reines Genussmittel.

Medizinische Anwendung von Cannabis

Insbesondere die medizinische Anwendung steht schliesslich auch im Fokus: Viele ältere Konsument*innen geben an, Cannabis zu medizinischen Zwecken einzunehmen. Da Probleme wie z.B. chronische Schmerzen im Alter häufiger auftreten, ist es naheliegend, dass viele Senior*innen – in der Hoffnung, möglichst wenig unangenehme Nebenwirkungen aushalten zu müssen – an Cannabis-Medizin interessiert sind.[3]

Neben gesellschaftlichen und politischen Veränderung führen auch wissenschaftliche Erkentnisse zu einem Anstieg der medizinischen Verwendung von Cannabis. So hat zum Beispiel das „Journal of Clinical Medicine“ im jahr 2019 eine Studie veröffentlicht, die eine hohe Wirksamkeit von Cannabis bei geringen Risiken nachweisen konnte.
Auch aus Europa gibt es Studien, so z.B. diese Studie aus dem Jahr 2018, die zum Schluss kam, dass die Anwendung von medizinischen Cannabisprodukten bei Senior*innen sicher und wirksam sei.

Trotzdem braucht es – wie in vielen anderen Bereichen – auch für Senior*innen und die medizinische Anwendung unbedingt noch mehr aussagekräftige Studien. Bis dahin ist es für viele Ärzt*innen und Personal in den Apotheken schwierig, eine Empfehlung für medizinische Cannabisprodukte abzugeben.