Die Legalisierung von Cannabis in der Schweiz

Veröffentlicht am

Ein Schritt in die Zukunft

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Diskussion über die Legalisierung von Cannabis in der Schweiz intensiviert. Bereits vor 30 Jahren setzte sich die Grüne Partei aktiv für eine Legalisierung ein. Die Grünen beziehen mit ihrem Positionspapier eine klare Haltung, wie eine allfällige Legalisierung aussehen soll. Mitglieder der Grünen haben sich durch einen konstruktiven Austausch, unter anderem mit der IG Hanf und anderen Organisationen, wie z.B. Suchtverbände, für die Erarbeitung dieses wegweisenden Papiers eingesetzt. Als Fachgeschäft begrüssen wir diese Entwicklung und sehen sie als eine Chance für eine progressive und vernünftige Drogenpolitik in der Schweiz.

Das neue Positionspapier der Grünen Fraktion

Nach jahrzehntelangem politischem Einsatz und einem gesellschaftlichen Wandel steht dank der Umsetzung der parlamentarischen Initiative Siegenthaler ein neues Kapitel in der Schweizer Drogenpolitik bevor. Die Grünen legen dabei besonderen Wert auf den Gesundheitsschutz und die Prävention, um negative Auswirkungen des Verbots zu verringern und gleichzeitig gesellschaftlichen, medizinischen und wirtschaftlichen Nutzen von Cannabis zu erschliessen.

Die vorgeschlagenen Eckwerte für die Regulierung des Cannabis-Konsums betonen den Jugend- und Gesundheitsschutz, sowie die Suchtprävention. Dazu gehören Werbe- und Sponsoringverbote, Verkauf nur an Volljährige, strenge Vorgaben für Anbau und Produktqualität, sowie eine zweckgebundene Präventionsabgabe zur Finanzierung von Suchtprävention und Therapieangeboten. Die Grünen plädieren für eine moderate Lenkungsabgabe und die Einführung eines statistischen Monitorings über den Cannabiskonsum.

Die Politik wird aufgefordert, dem Cannabiskonsum mit mehr Realitätssinn und weniger Moralismus zu begegnen. Die Grünen setzen sich in den laufenden Gesetzgebungsarbeiten für eine Regulierung des Cannabis-Konsums ein, mit Fokus auf öffentliche Gesundheit und dem Finden eines Mittelwegs zwischen einem unregulierten Schwarzmarkt und einem unregulierten legalen Markt.

Die Zukunft der Cannabis-Regulierung in der Schweiz verspricht also einen Wandel, der nicht nur die Art und Weise betrifft, wie die Gesellschaft Cannabis wahrnimmt, sondern auch die Auswirkungen auf die Gesundheit, Jugend und den Schwarzmarkt minimieren soll.

  • Erfahre mehr über die Initiative PI Siegenthaler vom September 2020 – hier!
  • Positionspapier der Grünen Fraktion über die Cannabislegalisierung – hier!

Herba di Berna’s Standpunkt zur Legalisierung

Als eines der führenden Unternehmen in der Hanfbranche, nimmt Herba di Berna eine differenzierte Position zur Legalisierung von Cannabis ein. Während wir die Bemühungen zur Regulierung des Marktes und zum Schutz von Jugendlichen und Konsumenten unterstützen, plädieren wir für eine Abgabe in zertifizierten Fachgeschäften, ergänzend zu den Cannabis Social Clubs. Wir glauben, dass staatlich betriebene Verkaufsstellen das Risiko von Monopolen erhöhen könnten.

Darüber hinaus erachten wir die Eintrittshürde als relativ gross:

  • Daten der Person, des Konsumverhaltens sowie Führerscheinsituation sind u. a. abzugeben.
  • Die Idee, den Schwarzmarkt durch staatliche Verkaufsstellen auszutrocknen, halten wir für Wunschdenken.
  • Die Auflagen und Produktionsstandards werden hoch sein, was sich zwangsläufig auf die Preise auswirken wird.
  • Wir setzen uns für einen regulierten Markt mit hohen Produktionsstandards ein, ähnlich wie bei Alkohol, der aus unserer Sicht durchaus von der Privatwirtschaft bewirtschaftet werden kann.

Eine differenzierte Betrachtung des Marktes

Die Legalisierung von Cannabis in der Schweiz ist zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung, aber es ist wichtig, eine differenzierte Betrachtung des Marktgeschehens einzunehmen. Ein regulierter Markt, der von Wettbewerb und hohen Standards geprägt ist, wird langfristig sowohl den Konsumenten als auch der Branche zugutekommen.

Was findest du; wo willst du in Zukunft dein Gras kaufen?

Die Umfrage der Swiss Hemp Association

Höhere Versandkosten im Jahr 2024

Veröffentlicht am
Versand Packete, grün, braun und abstrakte Pflanzen

Das Jahr 2024 verspricht eine Welle von finanziellen Veränderungen, die auf Herba di Berna, sowie auf die gesamte Hanfbranche zukommen. Hinter diesen Veränderungen verbergen sich zahlreiche Faktoren wie steigende staatliche Abgaben (MWST), höhere Versicherungskosten, Preissteigerungen für Verpackungsmaterial, Energie und Mieten.

Diese Faktoren sind wie eine unaufhaltsame Flut, die Unternehmen vor die Herausforderung stellt, ihre Strategien anzupassen. Bei Herba di Berna möchten wir nicht nur reagieren, sondern proaktiv handeln und euch transparent darüber informieren, wie wir mit diesen Herausforderungen umgehen. Und welche Anpassungen im Versandbereich notwendig sind, um die Qualität unserer Produkte und euer Einkaufserlebnis aufrechtzuerhalten. Es sei betont, dass wir unsere bewährte Strategie bezüglich der Produktpreise beibehalten und euch auch weiterhin die Möglichkeit bieten, CBD- und Hanfprodukte zu unschlagbaren Preisen zu erwerben. Deshalb; Keine Sorge, es wird keine Preiserhöhungen bei den Produkten geben. Dennoch verlagern sich diese finanziellen Anpassungen. Wir entschieden uns nun jedoch diese auf den Versandbereich umzuwälzen. So stellen wir sicher, dass ihr weiterhin von unschlagbaren Angeboten profitieren könnt.

Vorteile der Änderung: Tracking und sichere Paketzustellung

Trotz anfänglicher Unannehmlichkeiten eröffnen die neuen Versandkosten auch Chancen für Herba di Berna und vor allem für unsere geschätzten Kunden. Durch die Anpassung der Gebühren können wir eure Pakete tracken und sie sind jederzeit überall auffindbar.

Fazit: Gemeinsam auf neuen Wegen – Der Hanfversand bei Herba di Berna

Das Jahr 2024 verspricht Veränderungen für die Hanfbranche, begleitet von einer Reihe von Herausforderungen. Steigende staatliche Abgaben, höhere Versicherungskosten und weitere Belastungen beeinflussen nicht nur uns, sondern auch unsere Kunden. In diesem Kontext haben wir bei Herba di Berna entschieden, transparent mit den anstehenden Herausforderungen umzugehen und euch über unsere Anpassungen im Versand zu informieren, sowie dass unsere Produktpreise gleichbleiben. Wir verstehen, dass Budgets manchmal jongliert werden müssen, aber seid versichert, wir tun unser Bestes, um hochwertige Hanfprodukte zu fairen Preisen anzubieten. Besucht unser Fachgeschäft an der Scheibenstrasse, um nicht nur die Einsparungen im Versand zu geniessen, sondern auch in den Genuss einer unverbindlichen und persönlichen Beratung zu kommen, wie auch unser breites Sortiment mit allen Sinnen zu entdecken.

Was dich auch noch interessieren könnte:

Hanftofu Thai-Curry Rezept

Veröffentlicht am
Hanftofu Thai-Curry

Mit eisiger Frische und spielerischen Winden begrüsst uns das Wetter im Januar. Wir bei Herba di Berna haben die perfekte Antwort: Ein wärmendes Thai-Curry mit Hanftofu! Denn was gibt es besseres, als sich mit einem köstlichen Löffel voller Aromen der Kälte zu stellen? Unser Geheimtipp für Gemütlichkeit und Genuss bei jedem Wetter!

Hanftofu von Harmonius

Für 4 Servings brauchst du:

  • 400 g Hanf Tofu
  • 0,5 lt Kokosmilch. Am besten die Chaokoh, (gibt’s in internationalen Läden) die ist etwas dicker
  • 2 TL gemahlene Koriandersamen
  • 2 TL Kreuzkümmelpulver
  • 1 TL Kurkumapulver
  • 2 TL Tomatenmark
  • 5 cm von einer fetten und frischen Ingwerwurzel (Lidl hat meistens frischen und schönen) – wir bevorzugen den Ingwer und Knoblauch geraspelt (Bircher-Raffel)
  • 4 grosse Knoblauchzehen – geraspelt1 Bund grüne Zwiebeln – in Ringe geschnitten
  • 2 x einen Schuss des feinen Rums oder Whisky
  • ½ – 1 TL Chilipulver oder frische Chili (bei mir sind es 4 – 6) mild wären 1-2 Chilis
  • Wenn es Saison ist, je ein Zweig weisse und blaue Trauben
  • 1 grosse Zwiebel – fein geschnitten (du kannst auch Schalotten nehmen und diese in Ringe schneiden zur Deko)
  • 10 Cherry Tomaten – in 4 Stücken geschnitten – (Für Dekoration noch 10 Stk. gelbe und anders farbige Kirsch-Tomaten)
  • Hier noch ein heisser Tipp: ½ -1 TL Garam Masala Pulver
  • Ein Bund frischen Koriander – Blätter gezupft
  • Himalaya Salz sehr fein – oder sonst ein feines Salz
  • Gemahlener weisser Pfeffer  
  • Ein feines Pflanzenöl – wir bevorzugen Olivenöl oder Kokosöl

Die Zubereitung:

  1. Bratpfanne auf volle Hitze aufheizen. Öl kommt erst in die Pfanne, wenn diese heiss ist
  2. Ingwer, Chili, Stangenzwiebeln zusammen im heissen Öl anziehen. Je nach Kochherd oder Induktion die Hitze etwas reduzieren. Nach 3 bis 4 Minuten den Knoblauch dazu geben. Noch mal 2 Minuten dünsten
  3. Dann die Gewürze darüber streuen und wieder etwa 3 – 4 Minuten mit dünsten
  4. Danach mit dem Gummi Spachtel das ganze an den Rand schieben. Gib nun das Tomatenmark in die Bratpfanne und lass sich das Aroma entwickeln, in dem es am Boden beginnt einzubrennen. Jedoch aufpassen, dass es nicht schwarz wird. Immer mit dem Gummi Spachtel umrühren. 3 – 5 Minuten
  5. Nun füge einen grossen Shot (50 – 80 ml) Rum oder Whisky zu und gleich mit dem Schwingbesen gut umrühren. Nimm wieder die Gummi Spachtel und sorge dafür, dass es am Boden nicht anbrennt. Jetzt gibst du 300 ml Kokosmilch dazu und bringst es zum Kochen. Wenn es mal gesprudelt hat, kannst du die Temperatur um 50% – 70% reduzieren und leicht köcheln lassen. Währenddessen langsame mit dem Spachtel am Boden entlang rühren, damit es nicht spritzt und nicht anbrennt
  6. Ca. 15 Minuten köcheln lassen
  7. Jetzt gibst du das ganze in eine Saucenpfanne und pürierst es mit dem Stabmixer. Danach lässt du es auf kleiner Stufe köcheln. Je nach Dicke des Curries kannst du jetzt noch einmal etwas Kokosmilch dazu geben. Ich brauche immer 5 dl. Dann musst du jedoch die Sauce noch einmal zum Kochen bringen. Die Hitze wieder reduzieren und – falls Saison ist – die Trauben dazu geben
  8. Beiseite stellen
  9. Die Bratpfanne mit Schwamm auswaschen und wieder auf den Herd stellen. Wieder volle Hitze geben. Mit etwas Olivenöl oder Kokosfett den Hanf Tofu anbraten, bis sich eine leichte Kruste (gold-braun) bildet. Das geht so 8 – 10 Minuten
  10. Curry und Tofu mit dem Schöpflöffel vorsichtig umrühren und servieren
  11. Mit den Cherry Tomaten, den Schalotten, den Peperoncini und dem Koriander dekorieren

    En Guete! 😉

Quelle Rezept: Harmonius, Hanftofu Masala Goa Style https://www.harmonius.ch/

CBD Nutzungsstudie 2023

Veröffentlicht am
CBD-Produkte der Herba di Berna

„CBD ist bei älteren Menschen beliebt“ titelten in den letzten Wochen diverse Schweizer Zeitungen. Grund dafür war eine neue Studie des Marktforschungsinstituts LINK, die den Cannabismarkt der Schweiz unter die Lupe nahm. Somit wurde nun auch für die Schweiz nachgewiesen, was in den USA schon länger bekannt war: Ältere Menschen sehen die Anwendung von CBD-Produkten zunehmend positiv. Mehr zu den Hintergründen dieser Entwicklung gibt’s hier:

Wer nutzt Cannabis?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ganz unterschiedliche Menschen jeden Alters Cannabis nutzen. Etwa 6 von 10 Menschen kennen CBD-Produkte zumindest vom Namen her. Von diesen „Kenner*innen“ haben 25% bereits CBD-Produkte genutzt. Bei den jungen Menschen unter dreissig Jahren sind es rund 30%. Auch spannend: im Tessin liegt der Wert insgesamt nur bei 20% (statt 25%).

Resultate aus der Studie von LINK

Wer lässt sich in Zukunft für CBD begeistern?

Neben den Menschen, die bereits CBD-Produkte konsumieren, gibt es auch noch eine nicht unbedeutende Gruppe, die einer Anwendung grundsätzlich offen gegenübersteht. Das sind insbesondere Frauen und ältere Menschen. Bei beiden Gruppen kann sich beinahe ein Drittel der befragten Kenner*innen eine Nutzung vorstellen.

Resultate aus der Studie von LINK

Was schreckt die Menschen ab?

Bei den Nicht-Nutzer*innen gibt es unterschiedliche Gründe für die Zurückhaltung. Bei rund 3/4 ist das fehlende Bedürfnis einer der Gründe. Etwa ein Viertel der befragten Nicht-Nutzer*innen schreckt (unter anderem) vor einer Abhängigkeit zurück. Schade, dass dieser Mythos immer noch so weit verbreitet ist! Es gibt keinen Nachweis für ein Suchtpotenzial bei Cannabidiol (CBD). Im Gegenteil: es gibt Untersuchungen die nahelegen, dass es ein gutes Mittel ist, um sich aus einer anderen Sucht (z.B. nach Opioiden oder Kokain) loszulösen.[1]

Der Mangel und die schlechte Qualität der verfügbaren Informationen ist ein grosses Problem. So geben jeweils ca. 10% der Befragten an, dass die mangelnde Information oder auch Unklarheit über die Legalität der Grund für Zurückhaltung. Während sich das erste Problem nur schrittweise lösen lässt ist die Lage bei zweiterem deutlich einfacher: CBD ist legal. Punkt. (In der Schweiz wird Cannabis ab einem THC-Gehalt von 1% oder mehr illegal).

Zwei weitere Gründe: Potenzielle Nebenwirkungen (24%) und Schwierigkeiten bei der Dosierung (5%). Der Zusammenhang zwischen diesen zwei Aspekten? Bei einer richtigen Dosierung gibt es bei CBD-Produkten nichts zu fürchten. Bekannt sind lediglich leichte Nebenwirkungen wie z.B. Übelkeit, Schläfrigkeit, Durchfall oder Appetitlosigkeit – und auch diese treten vorwiegend bei einer zu hohen Dosis auf. Vorsichtig ist natürlich dann angebracht, wenn andere Medikamente eingenommen werden – eine Nachfrage bei der Ärztin oder dem Apotheker ist in diesem Fall sicher eine gute Idee. Für alle anderen gilt: findet eure Dosis und achtet auf die Signale eures Körpers – dann habt ihr nichts zu befürchten.

Was schätzen die Nutzer*innen an CBD?

Werfen wir zum Schluss noch einen Blick auf diejenigen Menschen, die CBD nutzen oder genutzt haben. Was haben sie sich vom Konsum erhofft?

Insgesamt sind Stress (40%), Schlafstörungen (34%) und Schmerzen (31%) die am häufigsten genannten Gründe. Gemeinsam mit einem allgemeinen positiven Wohlbefinden führen dieselben Punkte auch die Liste der wichtigsten Nutzungsgründe an. Bei den Älteren stehen vermehrt medizinische Gründe im Fokus, bei den Jüngeren geht es öfters um das psychische Wohlergehen.

Für uns ist es immer wieder interessant, im Detail zu erfahren, was unsere (potenziellen) Kund*innen umtreibt. Hast Du uns auch etwas mitzuteilen? Dann komm doch in unserem Fachgeschäft vorbei oder setzte dich in den sozialen Medien mit uns in Verbindung. Gerne hören wir Deine Geschichte oder stehen wir dir mit gutem Rat zur Seite.

SCRIPT: Pilotversuch in Bern, Biel & Luzern

Veröffentlicht am
Altstadtgasse in der Stadt Bern

Im Mai 2023 wurde das Cannabis-Pilotprojekt der Universität Bern vom Bundesamt für Gesundheit und den betroffenen kantonalen Ethikkomissionen bewilligt. Unter dem Namen „SCRIPT – The Safer Cannabis Research In Pharmacies randomized controlled Trial“ sollen in den Städten Bern, Biel und Luzern die gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen des regulierten Cannabisverkaufs untersucht werden. Wenn alles rund läuft, startet die Studie noch diesen Herbst.

Worum geht es bei den Pilotversuchen? Die Pilotprojekte sollen dazu dienen, wissenschaftliche Erkentnisse für die Diskussion über eine allfällige Cannabis-Legalisierung zu gewinnen. Mehr zur Geschichte der Pilotversuche findest du hier und in unserem letzten Update zu den Pilotprojekten.

Wie funktioniert die SCRIPT-Studie?

Sobald der Versuch beginnt, wird die erste Hälfte der rund 1’000 Teilnehmenden in ausgewählten Apotheken der Städte Bern, Biel und Luzern legal Cannabisprodukte einkaufen können. Angeboten werden neben den Blüten auch weitere Produkte wie Hasch, Liquids und Öle – alles neutral verpackt, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Die zweite Hälfte der Studienteilnehmenden darf 6 Monate später auch legal Cannabis einkaufen gehen. Mit dieser randomisierten Aufteilung soll durch den direkten Vergleich eine möglichst hohe Aussagekraft der Studie erreicht werden.

Im Halbjahrestakt werden während den rund 2 Versuchsjahren mit Fragebögen und Interviews Studiendaten erhoben. Im Zentrum steht die Frage, welchen Einfluss ein regulierter Cannabisverkauf auf das Konsumverhalten und die Gesundheit der Menschen hat. Zusätzlich zu den grossen Befragungen wird das Verkaufspersonal ebenfalls dazu angehalten, beim Verkauf von Studiencannabis mit den Kund*innen ins Gespräch zu kommen, um ein noch genaueres Bild der Realität einzufangen.

Teilnahme am Pilotversuch

Die Anmeldung für die SCRIPT-Studie soll für Interessierte mit Wohnsitz im Kanton Bern noch im Frühsommer 2023 geöffnet werden. Die Menschen aus der Stadt Luzern müssen sich noch etwas gedulden, bis sie im Winter 23/24 an einen der rund 300 Studienplätze in ihrer Stadt gelangen können. Wie in allen anderen Pilotversuchen steht die Studie nur Personen offen, die mindestens 18 Jahre alt sind und nachweislich schon länger in ihrem Alltag Cannabis konsumieren.

Wer zur Studie zugelassen wird, erhält einen Studienausweis, der zum Kauf von 10g THC pro Monat berechtigt. Beim ersten Einkauf soll ein ausführliches Beratungsgespräch stattfinden, um den Kund*innen die verschiedenen Produkte detailliert vorzustellen.

Eine Frage, die sich stellt: Was passiert, wenn mich die Polizei anhält und ich habe Studien-Cannabis in meiner Tasche? Auch hier liegt die Antwort zum Teil im Studienausweis. Da die Behörden selbstverständlich nicht wissen, wer an der Studie teilnimmt, müssen sich die Studienteilnehmenden im Falle eines Polizeikontaktes wegen dem Mitführen von Cannabis ausweisen können. Die weiteren Beingungen für einen unbehelligten Gang durch die Stadt: die originale Packung muss ungeöffnet sein, da die Produkte nicht im öffentlichen Raum konsumiert werden dürfen, und die Grenzwerte von max. 10g Cannabisblüten oder Haschisch oder maximal 2g THC bei Liquids und Ölen dürfen nicht überschritten werden. Nicht besonders alltagstauglich – aber die Studie findet halt immer noch in einer Zeit der Repression statt…

Herba di Berna und die Pilotversuche

Auch wenn wir als Herba di Berna – trotz unserem Fachgeschäft – nicht am Pilotversuch teilhaben können, sind wir grundsätzlich über die Studie erfreut. Endlich geht auch in Bern etwas. Die Legalisierungs-Vorbereitung wird wissenschaftlich angegangen. Ein reguliertes Verkaufskonzept legt den Grundstein dafür, dass die Legalisierung nicht ein Sprung vom Scharzmarkt in den Wilden Westen wird. Es geht nicht darum, dass einige wenige Unternehmen möglichst allen Menschen das Geld aus der Tasche ziehen und fette Gewinne einzustreichen dürfen. Stattdessen liegt der Fokus auf einem Verkauf durch geschultes Fachpersonal, das hochwertige Produkte mit klar deklarierten Inhaltsangaben endlich legal zugänglich machen soll, um dem realen Bedürfnis grosser Teile der Bevölkerung gerecht zu werden.
Ob wir dafür wirklich im Vorfeld aufwändig eigene Versuche durchführen müssen, statt uns einfach die Erfahrungswerte anderer Länder zu Herzen zu nehmen, ist fraglich. Doch wir haben zwangsläufig gelernt, uns in Geduld zu üben und an kleinen Schritten zu erfreuen.

Mehr Infos zur SCRIPT-Studie: script-studie.ch

Rückblick auf die Cannatrade 2023

Veröffentlicht am
Messestand Cannatrade 2023

Die 17. Cannatrade reiht sich nahtlos ein in die Erfolgsgeschichte der Schweizer Hanfmesse. Auch dieses Jahr wurde mit über 10’000 Besucher*innen und 150 Ausstellern eine neue Rekordgrösse erreicht. Während 3 Tagen wurden die vielseitigen Facetten der Hanfpflanze und ihre Anwendungen bestaunt. Mit Freuden waren auch wir mitten im Trubel zu finden.

Video-Zusammenfassung der Cannatrade (CannaTradeVideos auf youtube.com)

Was ist die Cannatrade?

Vor etwas mehr als 20 Jahren, im Jahr 2001, fand die erste Cannatrade statt. Damals, in Zeiten der „Duftsäckli“ strömten Cannabis-Begeisterte aus aller Welt in die Schweiz, um am grünen Goldrausch teilzuhaben. Wie die Messe ihren Weg durch turbulente Jahre der Prohibition und später der Pandemie fand, um nun zum zweiten Mal wieder in glanzvoller Grösse aufzutreten, hat uns Ben Arn, Geschäftsleiter der Cannatrade, bereits letztes Jahr erklärt. In diesen zwei Jahrzehnten habe sich die Messe auch stark verändert: „Während es am Anfang eher ‚Hippies und Freaks‘ waren, trifft man heute ganz normale Firmen und Besucher aus allen gesellschaftlichen Schichten.“ meint Ben.

Ein überzeugendes Messewochenende

Selbstverständlich war auch die Herba di Berna wieder an der Cannatrade anzutreffen. Auch wenn wir dieses Jahr nach Zürich reisen mussten, wollten wir mit einem überzeugenden Messestand auftreten. Das ist uns nach langer Vorbereitung auch super geglückt.

Unser Stand war wieder ein echter Hingugcker (Danke nochmals ans tolle Konstruktions-Team!) und mit der „Jungle Challenge“ konnten über 1’000 Menschen ihre Blasrohr-Fertigkeiten zur Schau stellen. Hut ab vor eurer Zielsicherheit!

Auch wenn die Äusserlichkeiten an einer solch riesigen Menschen entscheidend sind, geht es uns in erster Linie um hochwertige CBD-Produkte. Wir konnten uns über viele positive Rückmeldungen freuen, insbesondere für unsere CBD-Haschsorten. Neben den Messe-Besucher*innen waren zum Glück auch die Behörden zufrieden mit unseren Produkten. Sowohl die Naturheilmittelbehörde, die Lebensmittelkontrolle als auch die Polizei haben unseren Stand für eine Kontrolle besucht…

Die angebotenen Waren an der Cannatrade sind einfach grossartig. Gras, Hanf-Kleider, Hanf-Lebensmittel, Kosmetika, Heilmittel, Grow-Material – für alle gibt es was zu entdecken. Zu überbieten ist diese Vielfalt nur durch das Programm: Spannende Keynotes, erhellende Gespräche, Joint Roll Contest und die Wahl der besten Cannabissorten füllten die Messehalle mit Leben.

Philippe Wietlisbach, CEO Herba di Berna

Vielen Dank an Ben Arn, Désirée Baumann und alle anderen helfenden Hände, die eine wundervolle Cannatrade ermöglichten. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Ausgabe vom 24.-25. Mai 2024 in Zürich!

Noch mehr Impressionen der CannaTrade 2023: cannatrade.ch

Finanzielle Vorteile einer Legalisierung

Veröffentlicht am

Was eine Legalisierung wirtschaftlich bringen würde, wird kaum thematisiert. Das Thema bietet jedoch viel Gesprächsstoff.

Die mögliche Legalisierung von Cannabis bringt viele verschiedene Themen auf den Tisch. Gesprochen wird über die gesundheitlichen Auswirkungen, Prognosen zu Konsumveränderungen, Prävention, Konsumentenschutz, Repression und die politische Machbarkeit. Über die finanziellen Vor- und Nachteile ist nun endlich auch eine Studie für die Situation in der Schweiz erschienen: Oliver Hoff von der Universität Genf hat geforscht. Einerseits wird die aktuelle Situation begutachtet und andererseits werden die finanziellen Auswirkungen verschiedener Legalisierungsszenarien modelliert. So soll herausgefunden werden, welches Ausmass an Regulierung sinnvoll wäre.

Status Quo (Schwarzmarkt): 1 Milliarde jährlich!

1 Milliarde Schweizer Franken. Rund so viel Umsatz ist in der Schweizer Volkswirtschaft auf den Cannabis-Konsum zurückzuführen. Neben direkten Einflüssen wie Produktion und Handel werden bei dieser Zahl auch indirekte Einflüsse wie zum Beispiel das Gesundheitswesen und die Strafverfolgung berücksichtigt.

Dieser hohe Umsatz ist neben der Menge der konsumierten Produkte (ca. 175’000 Joints pro Tag) vor allem auf die extrem hohen Gewinnmargen im Schwarzmarkt zurückzuführen. Rund 430 Millionen (43% des Gesamtumsatzes) sind direkt auf illegale Aktivitäten zurückzuführen.
Diese Verteilung des Umsatzes ist für die Gesamtgesellschaft klar unvorteilhaft. Illegale Akteure profitieren, während die Allgemeinheit auf den Kosten sitzen bleibt. In einem legalen Cannabismarkt würde sich einiges verändern: der Umsatz ginge wohl in jedem Fall zurück, da die Gewinnmargen vom Schwarzmarkt in dieser Weise nicht weiterbestehen würden. Wie genau der Umsatz in einem legalen Cannabismarkt weiterbestehen würde, hängt jedoch stark vom gewählten Szenario ab.

Legalisierung gestalten: Modelle für die Zukunft

Die Studie „Cannabis in der Schweizer Volkswirtschaft“ wagt sich neben der Analyse der heutigen Situation auch an Zukunftsprognosen. Drei verschiedene Szenarien einer Legalisierung werden auf ihre wirtschaftlichen Auswirkungen untersucht.

Das CSC-Szenario geht von einer Legalisierung der genossenschaftlichen Produktion im Rahmen von Cannabis Social Clubs aus. Die Produktion, der Vertrieb und der Konsum von Cannabis wird in registrierten Clubs für Erwachsene organisiert. Dieses System existiert derzeit in verschiedenen Ländern, so zum Beispiel in Uruguay. Der Pilotversuch in Zürich, welcher in den nächsten Monaten starten sollte, beinhaltet ebenfalls Social Clubs. In einem CSC-Szenario könnte der Schwarzmarkt laut Hoff kaum vollständig ausgetrocknet werden, da eine Anmeldung in einem Social Club für Gelegenheitskonsument*innen ein ziemlich grosser Aufwand darstellen würde. Regelmässig Konsumierende hingegen würden von der Rechtssicherheit in den Clubs profitieren können.

Im stark regulierten Szenario wird ein legaler Markt aufgezeichnet, der Produktion und Handel in lizenzierten Unternehmen aus der Privatwirtschaft legalisiert. Konsum und Besitz sind auch legal. Cannabis wird nach Gewicht und Verkaufswert besteuert. Die konkrete Ausgestaltung des Modells orientiert sich an einer aktuellen Vorlage aus Neuseeland.

Ein Freier Markt würde eine kommerzielle Legalisierung auf einem gewinnorientierten Markt mit wenigen cannabisspezifischen Regelungen beinhalten. Cannabis wäre ein Produkt unter vielen und würde ähnlich wie andere Konsumgüter reguliert. Die Besteuerung erfolgt ausschliesslich über die übliche Mehrwertsteuer.

Umsatz und Steuern nach der Legalisierung

Der Gesamtumsatz in der Schweizer Wirtschaft würde im Vergleich zum Status Quo in jedem Fall zurückgehen. Am tiefsten fällt er mit einem prognostizierten Umsatz von 195 Mio. CHF im Szenario „Freier Markt“ aus. In diesem würden in einem Konkurrenzkampf die Gewinnmargen und die Produktionskosten auf ein Minimum reduziert. Steuereinnahmen gäbe es kaum nennenswerte, wodurch anfallende Präventions- und Gesundheitskosten von der Allgemeinheit getragen werden müssen. Dies ist insofern problematisch, als dass diese Kosten in einem solch unregulierten Markt verglichen mit anderen Szenarien vermutlich am höchsten ausfallen würden.
In einem stark regulierten Markt würden bei einer der Tabak-Steuer ähnlichen Steuerlast Einnahmen von bis zu einer halben Milliarde Franken generiert werden. Diese könnten zweckgebunden für Prävention, Konsumentenschutz und die Deckung der sozialen Folgekosten eingesetzt werden, so die Studie. Der errechnete Gesamtumsatz beläuft sich in einem stark regulierten System auf 275 Mio. CHF.
Am höchsten fällt der Gesamtumsatz im CSC-Szenario mit 650 Mio. Franken aus.

Bei der Besteuerung eines legalen Cannabismarktes müssen die Wechselwirkungen mit dem Schwarzmarkt unbedingt berücksichtigt werden. Da der Schwarzmarkt heute eine beachtliche Grösse hat, wird er auch mit der Einführung eines legalen Marktes kaum über Nacht verschwinden. Das zeigt sich auch an den Erfahrungen aus anderen Ländern, wie beispielsweise Kanada.
Es gibt mehrere beachtenswerte Problemstellungen: Jugendliche Schwarzmarktkunden finden keinen Platz in einem legalen Cannabismarkt. Weiter wird der Schwarzmarkt die Preise im legalen Markt zu unterbieten versuchen. Mit den heutigen Gewinnmargen besteht ein ziemlich grosses Potenzial, in einem Preiskampf relativ lange mitzuhalten. Diese Wechselwirkung spricht dafür, die Steuerlast im legalen Markt zu Beginn eher tief zu halten, um in einem ersten Schritt den Schwarzmarkt zu verdrängen. Ist dieser einmal stark geschwächt, kann die Steuerlast angehoben werden.

Repression und Gesundheit im legalen Markt

In einer Anfangsphase würde eine Legalisierung wohl kaum zu einer Entlastung der Repressionsorgane führen. Einerseits wäre es das erklärte Ziel, dem Schwarzmarkt den Kampf anzusagen und andererseits müsste der neu eingeführte Markt wohl relativ strikten Kontrollen unterstehen.

Die prognostizierten Gesundheitskosten werden von vielen Faktoren beeinflusst. In einem Szenario des „freien Marktes“ wird mit einem moderaten Kostenanstieg ausgegangen. Grund dafür ist ein erwarteter Anstieg der Konsument*innenzahlen, da ein freier Markt neben tiefen Preisen auch eine sehr einfache Zugänglichkeit und Werbemöglichkeiten bieten würde.
In einem stark geregelten legalen Markt wird hingegen davon ausgegangen, dass Präventionsbotschaften und Suchthilfeangebote in Kombination mit einem ausgebauten Konsumentenschutz die Gesundheitskosten positiv beeinflussen könnten. Eine verlässliche Angabe kann aber auf Grund der extrem komplexen Zusammenhänge nicht getroffen werden.

Was bringen solche Studien?

Die Studie von Oliver Hoff arbeitet zwar in vielen Aspekten mit stark vereinfachten Modellen, bietet aber eine wichtige Grundlage für die politische als auch die wissenschaftliche Arbeit in Bezug auf eine Legalisierung von THC-haltigem Cannabis. So konnte aufgezeigt werden, dass verschiedene Legalisierungsszenarien zwar grosse Unterschiede aufweisen, insgesamt aber auch in Bezug auf die finanziellen Auswirkungen eine vielversprechende Möglichkeit darstellen. Sowohl in diesem Feld als auch in anderen Bereichen, so zum Beispiel im Konsumentenschutz, könnte mit wissenschaftlicher Arbeit noch vieles mehr zur politischen Diskussion beigetragen werden.

Links:
Cannabis in der Schweizer Volkswirtschaft (gekürzte deutsche Version der Studie)
– Heutige Cannabis-Regulierung ist ökonomisch ineffizient – Jungfrau Zeitung
Les retombées économiques du cannabis en Suisse – unige.ch (Communiqué de presse)

Vergällte Hanföle: Händler unter Druck

Veröffentlicht am

Hanföle mit CBD sind für die Herba di Berna AG wie auch für viele andere CBD-Unternehmen ein wichtiges Standbein. Im April dieses Jahres wurde dieser Markt in einer willkürlich erscheinenden Verfügung des Bundes vors Aus gestellt: da CBD-Öle bisher nicht als Lebensmittel zugelassen sind, müssen diese ab Oktober vergällt werden. Es müssen also Zusatzstoffe beigemischt werden, die das Öl ungeniessbar machen.

Wie die Hanf-Industrie mit diesem neusten Angriff von Seite der Behörden umgeht, beschrieb der Landbote in einem ausführlichen Artikel. Als Vorstandsmitglied und KMU-Verantwortlicher der IG Hanf erklärt unser CEO Philippe Wietlisbach, welche kurzfristige Lösungs ein fortbestehen der Branche ermöglichen und wie der Verkauf der Hanföle mittelfristig erleichtert werden könnte.

Cannabis im Fokus der Öffentlichkeit

Veröffentlicht am

Medienmitteilung der IG Hanf, 5. Juli 2022

Als Mitglied der IG Hanf gibt Herba di Berna hier die neuste Medienmitteilung des Verbands wieder:

Diskussionen um kantonale Pilotprojekte und ein Bericht des UN-Büros für
Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) zeigen einmal mehr die Dringlichkeit einer
Regulierung von Cannabis in der Schweiz. Der wichtigste Branchenverband der Schweiz, die
IG Hanf nimmt dezidiert Stellung dazu und meint: „Durch eine staatliche Regulierung kann
man Qualität und Reinheit des Cannabis positiv beeinflussen, den Jugendschutz
gewährleisten sowie durch Informations-, Beratungs- und Hilfsangebote dem
problematischen Konsum vorbeugen.»

Diverse Schweizer Städte beginnen mit der Umsetzung von Cannabis-Pilotprojekten. Beispielsweise
Basel, Zürich, Lausanne und Bern, um nur einige zu nennen. Da die Umsetzung der Pilotversuche
kantonal geregelt wird, bestehen Differenzen in der Ausgestaltung. In Zürich wird die Abgabe von
Cannabis über Apotheken geregelt. Lausanne setzt – ähnlich wie in Spanien – auf das Modell der
Cannabis Social Clubs als Abgabestellen.

Widerstand im Kanton Bern

Im Berner Regierungsrat (Kanton) wiederum regt sich Widerstand gegen die geplante Umsetzung
des Pilotprojektes in der Stadt Bern. Apotheken seien nicht der geeignete Ort für die Abgabe von
Suchtmitteln, heisst es in der Motion von SVP-Grossrat Patrick Freudiger. Die Motion wurde vom
Regierungsrat gutgeheissen. Nun ist es am Grossen Rat, diesen politischen Vorstoss zu bewerten.
In der Zwischenzeit aber hat das BAG den Regierungsrat zurückgepfiffen. Dazu habe der Kanton
nichts zu sagen, sagt das Bundesamt für Gesundheit.

Hanfverband: Apotheken-Abgabe nicht sinnvoll

Auch wenn die IG Hanf mit der Argumentation der Motionäre nicht einverstanden ist, so teilt sie die
Auffassung, dass Apotheken nicht die geeigneten Abgabestellen sind für Cannabis als Genussmittel. Besser wären spezialisierte Fachgeschäfte mit entsprechendem Know-how. Dass die Pilotprojekte je nach Kanton unterschiedlich aufgebaut sind, ist zu begrüssen, denn sie dienen dazu, wissenschaftliche Daten zu erhalten, die als Grundlage für die Debatte zur Legalisierung dienen können. Die IG Hanf hat dazu in Zusammenarbeit mit Sucht Schweiz und Cannabis Consensus Schweiz einen 10-Punkte-Plan erarbeitet.

10-Punkte-Plan für die Schweizer Hanflegalisierung

Ziel des 10-Punkte-Plans des Hanfverbands ist, Sicherheit und öffentliche Gesundheit mit einer regional verankerten, verantwortungsvollen und nachhaltigen Schweizer Cannabis-Wirtschaft zu vereinen. Es sollen die Besonderheiten der föderalistischen Struktur der Schweizer Verwaltung und
Politik berücksichtigt und Steuereinnahmen zur Finanzierung flankierender Massnahmen erzielt werden. Mehr Informationen dazu:

  1. Jugend vor den negativen Auswirkungen des Cannabiskonsums schützen
  2. Verwendung von Cannabisprodukten mit geringen Gesundheitsrisiken fördern
  3. Konsumenten über die Risiken aufklären
  4. Ausüben von bestimmten beruflichen Tätigkeiten unter Cannabiseinfluss verhindern und bestrafen
  5. Cannabis im öffentlichen Raum sowie Cannabiswerbung beschränken
  6. Cannabisproduktion und -qualität kontrollieren und Rückverfolgbarkeit sicherstellen
  7. Markt für medizinisches Cannabis und Markt für nicht-medizinisches Cannabis trennen
  8. Verkauf von Cannabisprodukten in Spezialgeschäften
  9. Cannabis besteuern, um Begleitmassnahmen zu finanzieren
  10. Cannabisproduktion für den Eigengebrauch regeln

Und was sagt die Politik?

Setzen Politikerinnen und Politiker, die sich für die Legalisierung aussprechen, also die psychische
Gesundheit der Schweiz aufs Spiel? «Nein, ganz und gar nicht», wehrt sich Mitte-Nationalrat Heinz
Siegenthaler. Gerade, um die Gesundheit zu schützen, ist es wichtig, Cannabis zu legalisieren: «Nur
so können wir sicherstellen, dass der Endkonsument ein Produkt erhält, das durch eine Qualitätskontrolle gelaufen ist und bei dem klar ist, wie viel THC es enthält. Beim Alkohol weiss der Endkonsument auch, wie viel davon im Bier enthalten ist und wie viel im Whiskey», sagt Siegenthaler.

Über die IG Hanf
Die IG Hanf ist der Branchenverband der Schweizerischen Cannabisindustrie. Sie vertritt ihre Mitglieder gegenüber Politik, Behörden und in der Öffentlichkeit. Dabei fördert sie den Austausch und die Zusammenarbeit unter den Mitgliedern und stärkt damit die Cannabisbranche in der Schweiz.

Ihre Mission ist es, einen regulierten Cannabismarkt zu schaffen, um der Schweiz eine Vorreiterinnenrolle in der globalen Cannabisindustrie zu sichern. Die IG Hanf setzt neue Standards für ihre Mitglieder und die Branche. Allen voran mit dem Qualitätslabel Swiss Certified Cannabis, welches eine verlässliche Produkt- und Konsumentensicherheit garantiert. Die IG Hanf ist zudem Gründungsmitglied des Vereins Cannabis Consensus Schweiz, in dem Organisationen und politische Parteien gemeinsam den Weg für einen offenen und verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis ebnen.

Weitere Informationen: www.ighanf.ch | www.swiss-certified-cannabis.ch | www.ighanf.ch/ehrenkodex

Neuer Schritt für die Legalisierung

Veröffentlicht am

Das Unterhaus der USA nahm diesen Frühling den „Marijuana Reform Act“ an, der Cannabis landesweit legalisieren würde. Auch in der Schweiz bewegen sich die Dinge: In Basel und anderenorts laufen die Vorbereitungen für die Pilotversuche zum legalen Verkauf von Cannabis auf Hochtouren. Der Kanton Solothurn fordert eine sorgfältig erarbeitete Neuregulierung, sprich Legalisierung, von Cannabis. Die kantonalen Bemühungen könnten aber schon bald überholt werden: Die Umsetzung der Parlamentarischen Initiative Siegenthaler, welche eine nationale Neuregelung der Cannabis-Gesetzgebung fordert, hat eine weitere Hürde zur Umsetzung genommen.

Die Initiative von Nationalrat Heinz Siegenthaler stellt zur Zeit den Kern der politischen Arbeit im Bezug auf eine Cannabis-Gesetzgebung dar. Im Grunde geht es darum, ein neues Gesetz auszuarbeiten, welches einen legalen Cannabismarkt in der Schweiz regulieren würde. Was die parlamentarische Initiative genauer fordert, kann in unserem Blogbeitrag dazu nachgelesen werden. Vor wenigen Wochen, anfangs Juni 2022, wurde nun eine „Subkommission ‚Cannabisregulierung'“ ins Leben gerufen. Die Subkommission der SGK-N setzt sich aus 9 Mitgliedern aller grossen Parteien zusammen und hat den Auftrag, einen konkreten Gesetzesvorschlag auszuarbeiten. Wann der Entwurf für ein solches „Cannabisgesetz“ vorliegen wird, ist zur Zeit kaum abzuschätzen. Siegenthaler hat das Ziel, bis Ende 2023 einen Gesetzesentwurf und bis 2025 ein fertiges Gesetz vorliegen zu haben. Der effektive Zeitplan hängt aber von vielen Faktoren ab, wobei insbesondere die Schlagkraft der Gegner einer Legalisierung zur Zeit nur schwer abzuschätzen ist.

Ein wichtiger Beitrag zu einem neuen Cannabisgesetz wird aus den Kantonen kommen. So wird vieles von den Ergebnissen der „Pilotversuche“ abhangen, welche demnächst starten werden. Die Pilotversuche ermöglichen im geschützten Rahmen einen legalen Verkauf von THC-haltigem Cannabis. Diesen Sommer starten in der Stadt Basel die ersten Versuche. Es werden 400 Menschen gesucht, die staatliches Cannabis kaufen wollen. Die Versuchsteilnehmer*innen werden von den Universitären Psychiatrischen Kliniken begleitet, um so möglichst aussagekräftige Resultate zu den Auswirkungen eines legalen Verkaufes zu sammeln. Die rasche Verfügbarkeit solcher Daten ist für die Ausarbeitung des Cannabisgesetzes von grosser Relevanz und kann den Prozess massgeblich beschleunigen.
Auch der Kanton Solothurn drückt aufs Gas: Ende Mai hat der Regierungsrat eine Mitteilung verabschiedet, in welcher der Kanton eine Legalisierung von Cannabis fordert. Die Forderungen sind ziemlich deckungsgleich mit den Forderungen der Parlamentarischen Initiative von Siegenthaler. Trotzdem überlegt sich der Kanton, eine Standesinitiative nach Bern zu schicken, um den Druck auf eine rasche Ausarbeitung des Cannabisgesetzes zu erhöhen.

Für uns als Herba di Berna AG ist klar, dass die oben erwähnten Bestrebungen erfreulich sind. Die Konsument*innen werden durch einen legalen Markt und die damit verbundenen Qualitätskontrollen besser geschützt und die oftmals willkürlich anmutende staatliche Repression wird neu geregelt. Die Gesellschaft kann Gelder andersweitig verwenden, die zur Zeit als Gesundheitskosten und Kosten der Repression anfallen. Darüberhinaus kann ein legaler Markt angemessen besteuert werden, um so – analog zum Tabak – den Jugendschutz, den Konsument*innenschutz, Präventionskampagnen und weitere Kosten zu decken. Wir sind gespannt, wie der Prozess weitergeht und probieren, euch in diesem komplexen Themenbereich auf dem Laufenden zu halten.

Links und Quellen zum Thema:
Marijuana Reform Act in den USA (CNN, englisch)
Solothurner Regierung befürwortet Legalisierung (Nau.ch)
Drogenstadt Basel (Solothurner Zeitung)