Stellungnahme zum VKCS Artikel „Gesundheitsrisiko bei vielen Lebensmitteln mit CBD-Anteil“

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Anfangs Februar ging der Verband der Kantonschemiker*innen der Schweiz (VKCS) mit einer Medienmitteilung zu CBD-haltigen Lebensmitteln an die Öffentlichkeit. Die Mitteilung liess die Hanfbranche in keinem guten Licht stehen: 85% der Produkte wurden beanstandet und bei 73% wurde gar ein Gesundheitsrisiko moniert – ohne weitere Spezifizierung.

Wichtig für unsere Konsumentinnen und Konsumenten: Die getesten Produkte von Herba di Berna sind alle ohne Gesundheitsbedenken konsumierbar.

Die IG Hanf, der Branchenverbrand der Cannabisindustrie, wusste von den durchgeführten Produktekontrollen des VKCS. Über die Details und Ergebnisse wusste die IG Hanf aber nicht Bescheid. Auch die Information, welche Produkte beanstandet wurden, fand ihren Weg nicht bis zum Branchenverband.

Als produzierendes Unternehmen ist uns die Qualitätssicherung unserer Produkte und der Konsument*innnenschutz wichtig. Während der VKCS an genau diese Werte appelliert und die produzierenden Unternehmen in Pflicht zu einer Verbesserung auffordert, sehen wir das Problem auf regulatorischer Ebene. Zur Zeit herrscht in der Schweizer Cannabis-Politik ein regulatorisches Chaos, das kaum zu durchblicken ist. Eine umfangreiche Regulierung erscheint auch uns sinnvoll, jedoch muss diese einheitlich und verständlich sein, damit für uns eine Rechtssicherheit gewährleistet ist. So unterstützen wir beispielsweise das „Postulat Minder“. Dieser Vorstoss, der im letzten Jahr vom Ständerat angenommen wurde, will die verschiedenen Formen der Hanfpflanze durch eine kohärente, zeitgemässe Regulierung wirtschaftlich besser nutzbar machen. Hoffentlich verschafft das Parlament diesem Missstand möglichst bald Abhilfe, damit wir als produzierendes Unternehmen besser wissen, an welche Qualitätsrichtlinien wir uns zu halten haben.

Offizielle Stellungnahme der IG Hanf

Bevölkerungsbefragung zur Regulierung von Cannabis

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Anfangs Juli 2021 veröffentlichte das BAG an einem Mediengespräch die Resultate einer Bevölkerungsbefragung zum Thema Cannabis. Ziel der von Sotomo durchgeführten Umfrage war es, die Haltung der Stimmbevölkerung zum Zeitpunkt des Startes der Pilotversuche zu kennen. Stösst der eingeschlagene Weg auf Anklang? Wäre eine allfällige Legalisierung von Cannabis mehrheitsfähig? Was für Massnahmen müssten solch eine Legalisierung begleiten? Auf Fragen dieser Art wollte der Bund eine repräsentative Antwort aus der Bevölkerung.

Die Resultate der Bevölkerungsbefragung waren durchaus aufsehenerregend. In den letzten Jahren scheint sich die Haltung der Bevölkerung grundlegend verändert zu haben. So wird der eingeschlagene Weg von einer klaren Mehrheit unterstützt, da eine Neuregelung der Cannabis-Gesetzgebung von einer klaren Mehrheit als wichtig oder sehr wichtig empfunden wird. Auch die Pilotversuche geniessen eine breite Akzeptanz, insbesondere in den Städten und in den Pilotgemeinden.

Am deutlichsten zeigt sich aber der gesellschaftliche Wertewandel an der Frage nach einer allfälligen Legalisierung von Cannabis: die Umfrageergebnisse zeigen, dass eine solche unterdessen mehrheitsfähig geworden ist. Zwei drittel der Befragten waren zum Zeitpunkt der Umfrage klar oder eher für eine Legalisierung. Die Eindämmung des Schwarzmarktes und ein besserer Konsumentenschutz waren die zwei Argumente für eine Legalisierung, die am meisten Anklang fanden. Auf der Gegenseite gründeten die Bedenken in einer befürchteten Verharmlosung der Droge und einer möglichen Schädlichkeit für das jugendliche Gehirn.

Falls eine Legalisierung zum Thema wird, ist auch in den Augen der einem solchen Schritt zugeneigten Befragten eine sinnvolle Regulierung und Prävention nötig. Insbesondere ein gut ausgebauter Jugendschutz ist für eine grosse Mehrheit unumgänglich. Auch umfassende Präventionsmassnahmen und eine Beschränkung des THC-Gehalts wird von mehr als der Hälfte unterstützt. Ganz generell tendierten die Teilnehmenden der Studie in der Regel für eine eher strikte Regulierung. Nur weil eine Legalisierung mehrheitsfähig geworden ist, heisst das noch nicht, dass der Konsum und der Handel von Cannabis zu einer Tätigkeit jenseits aller Gesetze würde.

Bei uns war die Freude gross, als wir von den Resultaten der Studie gehört haben. Hoffentlich finden diese frohen Neuigkeiten den Weg in den Politik. Denn auch wenn sich in letzter Zeit im Bundeshaus einiges in Bewegung gesetzt hat, dürfte die angestrebte Neuregelung der Cannabis-Gesetzgebung durchaus noch ein wenig an Tempo zulegen.

Quelle:
Factsheet zur Bevölkerungsbefragung von Sotomo