Herba di Berna schaut hinter die Kulissen des globalen Rauschmittelmarktes

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Die Top 25 Länder mit dem höchsten Cannabiskonsum

Cannabis – ein Thema, das oft von Kontroversen umgeben ist. Während es in den meisten Ländern der Welt immer noch unter strengen und einseitigen Gesetzen und Vorschriften fällt, zeigt die enorme Verbreitung des Cannabiskonsums, dass seine Beliebtheit, wider den Gesetzgebungen ungebrochen ist und bleibt.

Für uns als Berner CBD Unternehmen zweifelsfrei; es geht dabei nicht nur um Konsum und die Berauschung, sondern auch um ein Lebensgefühl, die Gemeinschaft, ein Statement für weniger Leistungsdruck und mehr Lebensqualität in unserer Gesellschaft. Die Verbundenheit zur ältesten Kulturpflanze der Menschheit verstehen wir als eine Form des gesellschaftlichen Ausdrucks.

Europa allein beherbergt über 22 Millionen Cannabiskonsumenten, und die Legalitätslage scheint oft keinen Einfluss auf das Ausmaß des Konsums zu haben. Einige Länder, die drakonische Strafen verhängen, haben sogar eine höhere Prävalenz des Cannabiskonsums als solche, in denen das Rauschmittel bereits legalisiert wurde.

In einer kürzlich veröffentlichten Rangliste wurden die Länder mit dem höchsten Cannabiskonsum ermittelt. Die Daten stammen aus verschiedenen Quellen, darunter der UNODC-Weltdrogenbericht und lokale Umfragen. Lasst uns einen Blick auf die Top 25 werfen:

Platz 25 – Nordmazedonien: Nordmazedonien legalisierte medizinisches Cannabis 2016. Trotz 60+ Lizenzen bleibt Freizeitkonsum illegal. Cannabiskonsumrate: 6,6%.

Platz 24 – Belgien: Freizeitkonsum illegal, aber Besitz kleiner Mengen entkriminalisiert. Diskussionen zur Modernisierung der Cannabispolitik. Cannabiskonsumrate: 7%.

Platz 23 – Deutschland: Plant Entkriminalisierung und erlaubt privaten Anbau. Hamburg hat weltweit hohen Cannabiskonsum. Cannabiskonsumrate: 7,09%.

Platz 22 – Irland: Genusskonsum illegal, medizinische Nutzung möglich. Hohe Cannabiskonsumrate, 7,1%.

Platz 21 – Liberia: Illegaler Anbau und Verkauf, aber weit verbreitet. Beliebte Droge bei Jugendlichen, 7,52% Konsumrate.

Platz 20 – Schweiz: Jahrzehnte nach der Einführung von verschreibungspflichtigem Heroin und sicheren Injektionsstellen, experimentiert die Schweiz nun mit der Entkriminalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch. Die Bundesregierung hat langsame und stetige Schritte genehmigt, um die Reaktion der Bevölkerung zu beobachten. In den nächsten zehn Jahren werden Versuche zur Entkriminalisierung durchgeführt, ähnlich der schrittweisen Annäherung vor der Einführung von verschreibungspflichtigem Heroin in den 1990er-Jahren. Die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums in der Schweiz beträgt derzeit 7,7 Prozent.

Platz 19 – Argentinien: Entkriminalisierung kleiner Mengen, medizinische Nutzung legalisiert. Cannabiskonsumrate: 8,13%.

Platz 18 – Finnland: Hoher Konsum, besonders unter Erwachsenen. Helsinki hat teures Gras, 8,2% Konsumrate.

Platz 17 – Kroatien: Beliebteste Droge ist Cannabis, gefolgt von Kokain. Zagreb hat hohen Cannabiskonsum. Konsumrate: 10,2%.

Platz 16 – Italien: Medizinische Nutzung legal, Freizeitkonsum entkriminalisiert. Rom hat hohen Cannabiskonsum. Konsumrate: 10,21%.

Platz 15 – Niederlande: Coffeeshops seit 1976, aber Amsterdam zieht sich zurück. Hohe Konsumrate, 10,4%.

Platz 14 – Monaco: Strenge Gesetze, aber häufige Nichtdurchsetzung. Stolze Konsumrate, 10,47%.

Platz 13 – Marokko: Legalisiert für medizinische und industrielle Zwecke. Stark im Export, hohe Konsumrate, 10,47%.

Platz 12 – Spanien: Cannabisclubs in Grauzone, Madrid hat billiges Gras. Konsumrate: 10,5%.

Platz 11 – Nigeria: Anbau und Export, hohe Konsumrate. Beliebte Droge in Afrika, 10,76%.

Platz 10 – Frankreich: Häufiger Konsum bei Älteren, rückläufig bei Jüngeren. Hohe Konsumrate, 11%.

Platz 9 – Tschechische Republik: Bereitet sich auf legalen Markt vor. Konsumrate: 11,1%.

Platz 8 – Australien: Wachstum der legalen Industrie, hohe Konsumrate, 11,6%.

Platz 7 – Chile: Anbau auf dem Vormarsch, hoher Pro-Kopf-Verbrauch. Konsumrate: 12,05%.

Platz 6 – Israel: Gesellschaftlich toleriert, medizinische Nutzung weit verbreitet. Konsumrate: 14%.

Platz 5 – Uruguay: Erstes Land der Neuzeit mit Legalisierung. Hohe Konsumrate, 14,6%.

Platz 4 – Neuseeland: Hälfte der Bevölkerung hat probiert, viele regelmäßige Konsumenten. Konsumrate: 15,3%.

Platz 3 – Jamaika: Tief in Kultur verwurzelt, medizinisches Cannabis legalisiert. Hohe Konsumrate, 18%.

Platz 2 – Kanada: Legalisiert 2018, stetiges Wachstum der Industrie. Hohe Konsumrate, 20,7%.

Platz 1 – Vereinigte Staaten von Amerika: Legal in vielen Bundesstaaten, Milliardenmarkt. Höchste Konsumrate, 22,8%.

Unser Fazit: Herba di Berna begrüßt die aktuellen Entwicklungen in der Schweiz zur Entkriminalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch. Als CBD-Unternehmen aus Bern teilen wir den Wunsch, dass die älteste Kulturpflanze endlich aus der Kriminalisierung herausgeführt wird. Die genehmigten Versuche in den kommenden zehn Jahren spiegeln eine vernünftige und schrittweise Herangehensweise wider, ähnlich der erfolgreichen Umsetzung sicherer Injektionsstellen und der Einführung verschreibungspflichtigen Heroins in den 1990er-Jahren. Mit einer aktuellen Jahresprävalenz des Cannabiskonsums von 7,7 Prozent zeigt sich bereits ein relevanter Bedarf und eine Akzeptanz in der Schweizer Bevölkerung. Wir sind optimistisch, dass diese Entwicklungen zu einer verantwortungsvollen und geregelten Nutzung von Cannabis führen können, und unterstützen diese positiven Schritte aktiv hin zu einer modernen Drogenpolitik.

Quelle: https://www.hanf-magazin.com/allgemeines-zum-thema-hanf/gesellschaft-soziales/high-society-die-top-25-laender-mit-dem-hoechsten-cannabiskonsum/?utm_source=Hanf+Magazin&utm_campaign=258f522d4d-HMKW43_COPY_01&utm_medium=email&utm_term=0_3aaaa81d44-258f522d4d-206731114&mc_cid=258f522d4d

Die Legalisierung von Cannabis in der Schweiz

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Ein Schritt in die Zukunft

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Diskussion über die Legalisierung von Cannabis in der Schweiz intensiviert. Bereits vor 30 Jahren setzte sich die Grüne Partei aktiv für eine Legalisierung ein. Die Grünen beziehen mit ihrem Positionspapier eine klare Haltung, wie eine allfällige Legalisierung aussehen soll. Mitglieder der Grünen haben sich durch einen konstruktiven Austausch, unter anderem mit der IG Hanf und anderen Organisationen, wie z.B. Suchtverbände, für die Erarbeitung dieses wegweisenden Papiers eingesetzt. Als Fachgeschäft begrüssen wir diese Entwicklung und sehen sie als eine Chance für eine progressive und vernünftige Drogenpolitik in der Schweiz.

Das neue Positionspapier der Grünen Fraktion

Nach jahrzehntelangem politischem Einsatz und einem gesellschaftlichen Wandel steht dank der Umsetzung der parlamentarischen Initiative Siegenthaler ein neues Kapitel in der Schweizer Drogenpolitik bevor. Die Grünen legen dabei besonderen Wert auf den Gesundheitsschutz und die Prävention, um negative Auswirkungen des Verbots zu verringern und gleichzeitig gesellschaftlichen, medizinischen und wirtschaftlichen Nutzen von Cannabis zu erschliessen.

Die vorgeschlagenen Eckwerte für die Regulierung des Cannabis-Konsums betonen den Jugend- und Gesundheitsschutz, sowie die Suchtprävention. Dazu gehören Werbe- und Sponsoringverbote, Verkauf nur an Volljährige, strenge Vorgaben für Anbau und Produktqualität, sowie eine zweckgebundene Präventionsabgabe zur Finanzierung von Suchtprävention und Therapieangeboten. Die Grünen plädieren für eine moderate Lenkungsabgabe und die Einführung eines statistischen Monitorings über den Cannabiskonsum.

Die Politik wird aufgefordert, dem Cannabiskonsum mit mehr Realitätssinn und weniger Moralismus zu begegnen. Die Grünen setzen sich in den laufenden Gesetzgebungsarbeiten für eine Regulierung des Cannabis-Konsums ein, mit Fokus auf öffentliche Gesundheit und dem Finden eines Mittelwegs zwischen einem unregulierten Schwarzmarkt und einem unregulierten legalen Markt.

Die Zukunft der Cannabis-Regulierung in der Schweiz verspricht also einen Wandel, der nicht nur die Art und Weise betrifft, wie die Gesellschaft Cannabis wahrnimmt, sondern auch die Auswirkungen auf die Gesundheit, Jugend und den Schwarzmarkt minimieren soll.

  • Erfahre mehr über die Initiative PI Siegenthaler vom September 2020 – hier!
  • Positionspapier der Grünen Fraktion über die Cannabislegalisierung – hier!

Herba di Berna’s Standpunkt zur Legalisierung

Als eines der führenden Unternehmen in der Hanfbranche, nimmt Herba di Berna eine differenzierte Position zur Legalisierung von Cannabis ein. Während wir die Bemühungen zur Regulierung des Marktes und zum Schutz von Jugendlichen und Konsumenten unterstützen, plädieren wir für eine Abgabe in zertifizierten Fachgeschäften, ergänzend zu den Cannabis Social Clubs. Wir glauben, dass staatlich betriebene Verkaufsstellen das Risiko von Monopolen erhöhen könnten.

Darüber hinaus erachten wir die Eintrittshürde als relativ gross:

  • Daten der Person, des Konsumverhaltens sowie Führerscheinsituation sind u. a. abzugeben.
  • Die Idee, den Schwarzmarkt durch staatliche Verkaufsstellen auszutrocknen, halten wir für Wunschdenken.
  • Die Auflagen und Produktionsstandards werden hoch sein, was sich zwangsläufig auf die Preise auswirken wird.
  • Wir setzen uns für einen regulierten Markt mit hohen Produktionsstandards ein, ähnlich wie bei Alkohol, der aus unserer Sicht durchaus von der Privatwirtschaft bewirtschaftet werden kann.

Eine differenzierte Betrachtung des Marktes

Die Legalisierung von Cannabis in der Schweiz ist zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung, aber es ist wichtig, eine differenzierte Betrachtung des Marktgeschehens einzunehmen. Ein regulierter Markt, der von Wettbewerb und hohen Standards geprägt ist, wird langfristig sowohl den Konsumenten als auch der Branche zugutekommen.

Was findest du; wo willst du in Zukunft dein Gras kaufen?

Die Umfrage der Swiss Hemp Association

Höhere Versandkosten im Jahr 2024

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Versand Packete, grün, braun und abstrakte Pflanzen

Das Jahr 2024 verspricht eine Welle von finanziellen Veränderungen, die auf Herba di Berna, sowie auf die gesamte Hanfbranche zukommen. Hinter diesen Veränderungen verbergen sich zahlreiche Faktoren wie steigende staatliche Abgaben (MWST), höhere Versicherungskosten, Preissteigerungen für Verpackungsmaterial, Energie und Mieten.

Diese Faktoren sind wie eine unaufhaltsame Flut, die Unternehmen vor die Herausforderung stellt, ihre Strategien anzupassen. Bei Herba di Berna möchten wir nicht nur reagieren, sondern proaktiv handeln und euch transparent darüber informieren, wie wir mit diesen Herausforderungen umgehen. Und welche Anpassungen im Versandbereich notwendig sind, um die Qualität unserer Produkte und euer Einkaufserlebnis aufrechtzuerhalten. Es sei betont, dass wir unsere bewährte Strategie bezüglich der Produktpreise beibehalten und euch auch weiterhin die Möglichkeit bieten, CBD- und Hanfprodukte zu unschlagbaren Preisen zu erwerben. Deshalb; Keine Sorge, es wird keine Preiserhöhungen bei den Produkten geben. Dennoch verlagern sich diese finanziellen Anpassungen. Wir entschieden uns nun jedoch diese auf den Versandbereich umzuwälzen. So stellen wir sicher, dass ihr weiterhin von unschlagbaren Angeboten profitieren könnt.

Vorteile der Änderung: Tracking und sichere Paketzustellung

Trotz anfänglicher Unannehmlichkeiten eröffnen die neuen Versandkosten auch Chancen für Herba di Berna und vor allem für unsere geschätzten Kunden. Durch die Anpassung der Gebühren können wir eure Pakete tracken und sie sind jederzeit überall auffindbar.

Fazit: Gemeinsam auf neuen Wegen – Der Hanfversand bei Herba di Berna

Das Jahr 2024 verspricht Veränderungen für die Hanfbranche, begleitet von einer Reihe von Herausforderungen. Steigende staatliche Abgaben, höhere Versicherungskosten und weitere Belastungen beeinflussen nicht nur uns, sondern auch unsere Kunden. In diesem Kontext haben wir bei Herba di Berna entschieden, transparent mit den anstehenden Herausforderungen umzugehen und euch über unsere Anpassungen im Versand zu informieren, sowie dass unsere Produktpreise gleichbleiben. Wir verstehen, dass Budgets manchmal jongliert werden müssen, aber seid versichert, wir tun unser Bestes, um hochwertige Hanfprodukte zu fairen Preisen anzubieten. Besucht unser Fachgeschäft an der Scheibenstrasse, um nicht nur die Einsparungen im Versand zu geniessen, sondern auch in den Genuss einer unverbindlichen und persönlichen Beratung zu kommen, wie auch unser breites Sortiment mit allen Sinnen zu entdecken.

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Cannabis und Magen-Darm

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Magen-Darm-Harmonie mit Cannabis unterstützen

Die Festtage sind ein Schmaus, Speis und Trank, von einem Essen zum Nächsten, von Keksen über Schokolade, Mandarinen und den Festtagsbraten. Während wir die winterliche Festzeit meist mit Ferien, Feiern und Völlerei geniessen, hat unser Darm Überstunden zu leisten. Cannabinoide können unseren Darm bei seinen täglichen Funktionen unterstützen und zur Magen-Darm-Harmonie wie dem Wohlbefinden beitragen. Erfahre in diesem Blogbeitrag alles wie Cannabis und Magen-Darm harmonieren.

Der Körper als Lebensraum von Viren, Pilzen und Bakterien

Wenn unser Magen-Darm-System verschiedenen Belastungen wie Stress, Bewegungsmangel, ungesunder Ernährung sowie Süss- und Alkoholgetränken ausgesetzt ist, leidet der Darm. Wir sind zwar anpassungsfähig und auch ziemlich zäh, das zeigt sich daran, dass sich der moderne Homo Sapiens teils ein Leben lang von Fastfood, Süssgetränken und übertrieben scharfem Essen ernähren kann. Und dennoch leidet der Darm in diesen Momenten der ungesunden Nahrungszufuhr. Seit Jahrtausenden ist es weltweit üblich, Cannabis zum Essen einzunehmen. Und heute können wir mit modernsten Technologien gezielt untersuchen, was im Detail abgeht und bei vielen Menschen für Entlastung sorgt. Der Darm zeigt deutliche Reaktionen bei übermässigem Essen und leidet nicht stillschweigend wie die Leber. Die häufigsten Beschwerden eines überlasteten Darms sind Durchfall, Übelkeit und Verstopfung, und die damit einhergehenden empfohlenen Gegenmittel sind vielen von uns bestens bekannt. Für einen gesunden Neujahrsstart zirkuliert neben Hanf unzählige Hausmittelchen, chemische Präparate und therapeutische Ansätze, die allesamt auf eine Balance des sogenannten „Darm-Mikrobioms*“ abzielen. Gemeint sind Bakterien und Pilze sowie gewisse Virenstämme, von deren Einwirken wir Menschen nicht krank werden, sondern vital bleiben. Im Laufe der Evolution haben sich winzige Lebewesen, also verschiedene Mikroorganismen im Magen-Darm-Trakt angesiedelt und bilden ein für alle Beteiligten vorteilhaftes Zusammenspiel, eine sogenannte Symbiose. Bei der Verdauung unterstützen sie sich gegenseitig sowie auch bei der Aufnahme von Nährstoffen, die für das Überleben sowohl des Menschen als auch der Mikroorganismen essenziell sind. Welchen Einfluss eine gesunde Darmflora auf unser Nervensystem hat, kann die Wissenschaft mittlerweile genau nachweisen. Zahlreiche Bauernweisheiten stützen den Spruch: „Du bist, was du isst“, und ähnlich umfassend wird die Wirkung von Cannabis als Heilmittel im Labor bestätigt.

* Definition: Als Mikrobiom bezeichnet man die Gesamtheit aller Mikroorganismen (Bakterien, Archaeen, Viren, Pilze und Protozoen), die einen Makroorganimus (Mensch, Tier, Pflanze) besiedeln. Mikrobiome können u.a. das Immunsystem, den Stoffwechsel und das Hormonssystem ihres Wirts beeinflussen.

Bedeutung der Darmflora

Anders als toxische Substanzen oder vermeintlich magische Heilmittel dockt Cannabis über passgenaue Rezeptoren im Organismus an. Joghurt, versetzt mit Cannabinoiden im Supermarkt, ist vorerst noch Zukunftsmusik, doch die Darmflora kann grundsätzlich durch viele Speisen beziehungsweise Nahrungsergänzungsmittel in Schwung gebracht werden. Auf dem Markt sind zahllose Produkte, die kraftvolle Mikroben-Stämme fördern und ausreichend speisen, damit unerwünschte Erreger beim Eindringen in unseren Körper schnell zugrunde gehen. Das Problem dabei ist: Selbst die teuersten Kapseln, Pillen und Tinkturen schaffen es kaum bis zur Darmflora, wenn wir zugleich mit den Sünden der modernen Lebensweise fortfahren und unsere Magen-Darm-Harmonie ausser Acht lassen.

Wie und wo Cannabinoide genau auf unseren Körper wirken findest du im vorderen Blogbeitrag: https://www.herbadiberna.ch/starkes-immunsystem-durch-cbd-tropfen/

Wie sich Hanf auf unseren Magen-Darm-Trakt auswirkt

Während sich im Gehirn die CB1-Rezeptoren befinden, finden wir im Darm die CB2-Rezeptoren. Beides sind die sogenannten Andockstellen für Cannabinoide in der Hanfpflanze. Mit einem Vollspektrum-Präparat werden diese Rezeptoren beeinflusst und lösen eine Vielzahl an positiven Effekten im Körper aus. Cannabinoide können über das Magen-Darm-System entzündungshemmende Prozesse aktivieren, das Immunsystem anregen und zudem den Stresspegel senken.Krankheiten wie Multiple Sklerose könnten durch medizinischen Cannabis behandelt werden, da es entzündungshemmend wirkt und sogar ein bestimmtes Bakterium namens „Akkermansia muciniphila“ beeinflusst. (Quelle: Studie von Charles M. Skinner)

Full Spektrum CBD-Öl und Hanfkapseln zur Unterstützung des Magen-Darm

Die Forschung zu therapeutischem Cannabis und der Darmflora ist noch nicht so umfassend wie in anderen Bereichen, aber medizinische und therapeutische Fachpersonen beginnen, es für bestimmte Behandlungen zu empfehlen.Die Art des Konsums beeinflusst die Wirkung von Cannabis auf das Magen-Darm-System; das Rauchen oder Verdampfen wirkt schneller und intensiver, während die orale Einnahme möglicherweise besser verträglich ist und einen längeren Effekt aufweist.Es gibt vorteilhafte Aspekte von Hanfprodukten, aber potenzielle Wechselwirkungen mit Medikamenten und mögliche Nebenwirkungen müssen berücksichtigt werden. Am besten wird dies mit einer medizinischen Fachperson besprochen.Bei einem Reizdarm, Sodbrennen oder ständiger Verstopfung kann Cannabis nach heutigem Stand der Forschung als pflanzliche Alternative vielleicht in vielen Fällen unkompliziert helfen, aber manchmal Nebenwirkungen haben. Umsichtiger Konsum ist beim Selbstversuch mit Hanf auch für das Magen-Darm-System bis zur Klärung durch die Forschung weiterhin die beste Wahl.

Fazit

Wenn wir uns kulinarische Freuden gönnen, leistet unser Darm Schwerstarbeit. Cannabis als Vollspektrum Präparat kann dabei helfen, unseren Darm und seine Funktion zu unterstützen, gerade im neuen Jahr nach den weihnachtlichen Schlemmereien. Dabei ist unser Verdauungsapparat empfindlich: Stress, mangelnde Bewegung und ungesunde Ernährung können ihm zusetzen. Das Darm-Mikrobiom, bestehend aus Bakterien, Pilzen und Viren, spielt eine essenzielle Rolle für unsere Gesundheit und beeinflusst sogar unser Nervensystem. Cannabinoide können über die CB2-Rezeptoren im Darm entzündungshemmend wirken, das Immunsystem stärken und Stress reduzieren. Medizinischer Hanf zeigt vielversprechende Ansätze, besonders bei Krankheiten wie Multiple Sklerose. Allerdings steckt die Forschung zu therapeutischem Cannabis und der Darmflora noch in den Anfängen. Obwohl es viele Vorteile gibt, sind auch Wechselwirkungen mit Medikamenten und mögliche Nebenwirkungen zu beachten und mit medizinischem Fachpersonal abzuklären. Bei Magen-Darm-Beschwerden könnte Cannabis eine natürliche Alternative sein, aber es ist auch ratsam, sich mit Fachleuten abzusprechen und auf dem neuesten Stand der Forschung zu bleiben.

Unsere Empfehlung für die optimale Magen-Darm-Harmonie

Quelle: https://l1nq.com/ugfNr

Legalisierung in Deutschland: Macht der Bundestag Nägel mit Köpfen?

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Nach langem Warten hat es der Gesetzesuntwurf fürs CanG, das – mutmasslich – zukünftige Cannabisgesetz in Deutschland, in den Bundestag geschafft. Mit der Vorlage sollen die ersten Schritte zu einem legalen Cannabismarkt gegangen werden – im besten Fall bereits Anfang 2024.

Was steht nun im Cannabisgesetz?

Das Orakeln über die Details der Legalisierung in Deutschland war in den letzten Monaten eine vielerorts praktizierte Beschäftigung. Bereits im April wurde ein Eckpunktepapier veröffentlicht, in welchem die Pläne konkretisiert wurden. Deshalb war es auch keine Überraschung, worüber der Bundestag nun diskutieren würde. Mit dem aktuellen Gesetzesentwurf soll die sogeannte „erste Säule“ der Legalisierung umgesetzt werden. Die zweite Säule des gewerblichen Cannabis-Anbaus wurde in die Zukunft verschoben.

Im Rahmen der ersten Säule soll der private Eigenanbau zu Hause und der gemeinschaftliche nichtgewerbliche Anbau in Cannabis Social Clubs legalisiert werden. Die Vorlage wird oft als „Legalisierung Light“ bezeichnet, da es immer noch viele ziemlich restriktive Regeln gibt. Erwachsene dürfen zukünftig bis zu 25g Cannabis zum Eigenkonsum besitzen. Der private Anbau ist für drei Pflanzen zugelassen, und dabei müssen Kinder und Jugendliche ferngehalten werden. Auch bei den Social Clubs (im Gesetzesentwurf Anbauvereinigungen genannt) gibt es viele Regeln einzuhalten. Es sind höchstens 500 Mitglieder zugelassen, die alle in Deutschland wohnen müssen. Pro Mitglied dürfen maximal 25g pro Tag und 50g pro Monat herausgegeben werden. Bei jungen Menschen zwischen 18 und 21 Jahren sind es nur 30g pro Monat, die zudem nicht mehr als 10% THC enthalten dürfen. Hinzu kommt ein Werbe- und Sponsoringverbot.

Schutzzonen in ganz Deutschland


Eine weitere Regel hat in der Cannabis-Community besonders viel Erstaunen ausgelöst: es soll eine Schutzzone von 200 Metern um Anbauvereinigungen, Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Kinderspielplätze und öffentlich zugängliche Sportstätten geben, in welcher der Konsum von Cannabis im freien nicht erlaubt ist. Auch in Fussgängerzonen soll zwischen 7 und 20 Uhr der Konsum von Cannabis nicht erlaubt sein.

In Deutschland kursieren Karten, die aufzeigen, wie der Grossteil der Stadt- und Gemeindegebiete in einer Schutzzone liegen würde.
Schutzzonenverteilung in Berlin nach dem geltenden CanG-Entwurf: in allen roten Flächen ist der öffentliche Konsum von Cannabis verboten. Hinzu kommt ein Verbot vor den bisher nicht existierenden Anbauvereinigungen und tagsüber in den Fussgängerzonen. (bubatzkarte.kowelenz.social)

Was mit einem Kinder- und Jugendschutz begründet wird, birgt in der Praxis einige Probleme: die aufgeführten Orte gibt es in Deutschland in solch einer Dichte, dass – insbesondere in Städten – der Konsum von Cannabis fast nur in privaten Wohnungen oder grossen Parks möglich sein wird.

Was meint der Bundestag?

Die Bundestagsdebatte war zwar nur kurz – aber ziemlich intensiv. Während Karl Lauterbach seinen Vorschlag mit Überzeugung vertrat, waren viele andere weniger begeistert. Von konservativer Seite (AfD und Union) gab es einen fundamentalen Widerstand. Beide Parteien versuchen weiterhin, die Legalisierung an sich zu stoppen. Beeindruckend, wie diese Politiker*innen die heutige Situation mit Millionen von Cannabis-Konsument*innen und einem riesigen Schwarzmarkt ignorieren können, und stattdessen weiterhin über ihr Konzept der „Einstiegsdroge“ schwafeln.

Spannender scheint da die Kritik von Fachpersonen und der linken Fraktionen. Dort wird darauf hingewiesen, dass die Abstandsregelungen und viele weitere genau definierte Details der Legalisierung Light in der Praxis kaum umsetzbar sind. Mit diesen Zugeständnissen an konservative Kräfte droht die Vorlage zu einem Gesetz werden, das entweder nie wirklich durchgesetzt wird, oder aber wahnsinnig viel Ressourcen zur Kontrolle beansprucht. Damit wäre dann auch einer der grossen Vorteile einer Legalisierung – die Einsparung von Aufwand und Kosten in der Strafverfolgung – zu grossen Teilen wieder aufgehoben.

Legalisierung in Deutschland nur für Nichtlenker*innen

Ein weiterer Schwachpunkt der aktuellen Legalisierungspläne: Bisher sind keine Änderungen im Strassenverkehrsgesetz vorgesehen. Da aber in Deutschland fürs Autofahren ein THC-Grenzwert von einem Nanogramm pro Milliliter Blut gilt, machen sich Cannabis-Konsumierende Autofahrer*innen fast sicher strafbar. Auch dann, wenn sie sich eigentlich nüchtern ans Steuer setzen. In einem unserer letzten Blogbeiträge haben wir das Thema in der Schweiz beleuchtet. Um es kurz zu fassen: auch der Schweizer Grenzwert von 1.5ng/mL ist klar zu tief.

Die Bundesregierung in Deutschland hat nun immerhin gesagt, dass sie eine Arbeitsgruppe einsetzen, die im Frühjahr 2024 erste Resultate vorlegen soll. Angesichts einer Legalisierung ab Januar 2024 ist das jedoch für Autofahrer*innen eine ziemlich unbefriedigende Perspektive…

Was heisst das nun für die Legalisierung?

Deutschland bewegt sich weiterhin Schritt für Schritt in Richtung Legalisierung. Die ewiggestrigen konservativen Fraktionen im Bundestag dürften mit ihrer Fundamentalopposition chancenlos sein. Und die linken Fraktionen werden zwar vermutlich noch einiges versuchen, um die Legalisierungspläne etwas mutiger zu gestalten – im Zweifelsfall ist ihnen die aktuelle Vorlage aber ziemlich sicher doch immer noch lieber als gar keine Legalisierung.
Alle die sich nun auf eine „grüne Revolution“ gefreut haben, dürften wohl vom Resultat eher enttäuscht sein. Es ist zwar ein riesiger Schritt, dass der Besitz und der Eigenanbau von Cannabis wohl bald nicht mehr strafbar sein wird. Insgesamt sind die aktuellen Pläne aber immer noch nahe an einer restriktiven Politik und weit entfernt von einem legalen Cannabismarkt, welcher den Schwarzmarkt effektiv verdrängen könnte.

Fortschritt in der Neuregelung des Cannabis-Marktes

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Ende September 2023 hat sich der Nationalrat erneut für die Anliegen der „PI Siegenthaler“ ausgesprochen. Das Parlament hat einer Fristverlängerung zusgestimmt, die zur Erarbeitung eines neuen Cannabisgesetzes nötig ist. Wenn es weiterhin rund läuft, könnte so die Neuregelung des Cannabismarkts (auch Legalisierung genannt 😉) schon in wenigen Jahren Realität werden.

PI Siegenthaler für eine Neuregelung der Cannabisgesetzgebung
Die Parlamentarische Initiative (PI) Siegenthaler wurde im September 2020 vom Berner Mitte-Nationalrat Heinz Siegenthaler eingereicht.
Mit der Initiative wird ein neues Cannabisgesetz gefordert, dass dereinst die Grundlage für einen legalen und regulierten Cannabismarkt in der Schweiz darstellt. 
Genauere Infos zur PI Siegenthaler gibt es in unserem Blogbeitrag zum Thema.

Worum ging es im Nationalrat?

Eigentlich hätte die zuständige Kommission bis Ende 2023 einen Gesetzesvorschlag ausarbeiten sollen. Diesem ambitionierten Zeitplan wurden die Parlamentarier*innen nun jedoch nicht gerecht. Damit die ganze Arbeit nicht für die Katz war, und am Ende ein gut vorbereitetes und breit abgestütztes Gesetz verabschiedet werden kann, forderte die Subkommission nun eine Fristverlängerung bis zur Herbstsession 2025. „Es ist wirklich wichtig und richtig, diese Arbeiten mit genügend Zeit zu machen“, meinte Barbara Gysi (SP, Leiterin der Subkommission).

Eine bügerliche Minderheit hat nun versucht, die Neuregelung der Cannabis-Gesetzgebung zu stoppen. Ihr Plan: Wenn die Kommission keine Zeit hat, ein gutes Gesetz vorzubereiten, wird es kein Gesetz geben und der Status Quo bleibt erhalten. „Die Initiative ist, wie sich herausstellt, völkerrechtswidrig“ meinte die SVP-Nationalrätin Verena Herzog. Hinzu komme, dass die Jugendlichen mit einer Legalisierung anscheinend zum kiffen ermuntert werden, während der Schwarzmarkt so nicht ausgetrocknet werden könne.

Abstimmungsresultate zur Fristverlängerung für die Neuregelung der Cannabisgesetzgebung.
Abstimmungsresultate aus dem Nationalrat (parlament.ch)

Erfreulicherweise hatte diese rückwärtsgewandte Polemik wenig Erfolg und das Parlament sprach sich deutlich für eine Fristverlängerung und sprach sich so für eine Neuregelung des Cannabismarktes aus. 104 Ja-Stimmen (SP, Grüne, GLP, eine Mehrheit der FDP, eine Minderheit der Mitte-Fraktion und gar 3 Stimmen aus der SVP-Fraktion) standen 69 Nein-Stimmen der SVP, Teilen der Mitte und einem Drittel der FDP gegenüber.[1]

Was bedeutet das für die Neuregelung des Cannabismarktes?

Natürlich wäre es toll gewesen, wenn die Subkommission gar keine Fristverlängerung benötigt hätte. So schnell läuft es aber bekanntlich in Bundesbern selten. Daher ist es insgesamt eine sehr positive Nachricht, dass sich der Nationalrat mit einer solchen Deutlichkeit für die Neueregelung des Cannabismarktes ausgesprochen hat. Wenn nun alles wie am Schnürchen läuft, könnte eine Legalisierung tatsächlich schon auf das Jahr 2026 zur Realität werden. Realistischer scheint das Jahr 2027, da die SVP bereits jetzt angekündigt hat, dass sie das zukünftige Cannabisgesetz mit einem Referendum vors Volk bringen will.

Für uns heisst es also weiterhin: Geduldig bleiben. Die Legalisierungspläne in Deutschland, eine zunehmend pro-Legalisierung eingestellte Bevölkerung und die bis dahin generierten Erfahrungswerte aus den Pilotversuchen weisen aber auf eine erfreuliche Zukunft hin. Mehr und mehr scheint sich die Idee eines legalen Cannabismarktes mit gutem Jugend- und Konsumentenschutz und ohne illegalem Schwarzmarkt in den Köpfen zu verankern. Und auch wenn es erst 2027 so weit sein sollte, würde sich die Schweiz im internationalen Vergleich zumindest nicht abhängen lassen.

Teilweise Entkriminalisierung: ein Regulierungsdschungel

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Die letzten Wochen war ein neues Urteil des Bundesgerichtes in aller Munde. Das höchste Gericht entschied, dass eine straffreie Menge Cannabis (<10g und ausschliesslich für den Eigenkonsum) von der Polizei nicht beschlagnahmt werden kann. Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung einer Entkriminalisierung von Cannabis. Eine weniger starke Kriminalisierung der Konsument*innen ist zwar grundsätzlich begrüssenswert. Gleichzeitig zeigt die Diskussion über dieses Urteil aber auch auf, weshalb eine Legalisierung von Cannabis für alle Seiten besser und viel weniger chaotisch wäre.

Der Regulierungsdschungel einer teilweisen Entkriminalisierung

Besitz einer kleinen Menge Cannabis für den Eigenkonsum (<10g) und Vorbereitungshandlungen für den Konsum sind in der Schweiz seit längerer Zeit straffrei. Lange Zeit wurde diese Gesetzeslage jedoch von Polizei und Staatsanwaltschaft ignoriert und es wurden munter Bussen verteilt. Die Argumentation der Behörden war in der Regel, dass es sich ja immer noch um eine illegale Substanz handle. Weiter sei klar, dass es früher oder später zu einem Konsum komme (bzw. der Verdacht auf einen vergangenen Konsum besteht), was wiederum illegal wäre. Erst mit einem Urteil des Bundesgerichts aus dem Jahr 2017 wurde dieser Praxis ein Riegel geschoben. Seit dann gilt definitiv (mehr oder weniger konsequent umgesetzt): Kleine Menge & Vorbereitungshandlungen sind straffrei, der Konsum selbst ist illegal.

Eine wichtige Frage liess das Bundesgericht im Urteil von 2017 jedoch offen: Was passiert mit der straffreien Menge nach einer Polizeikontrolle? Bisher wurde das Cannabis in der Regel beschlagnahmt. Zugegeben, die Frage, was mit einer straffreien Menge eines illegalen Stoffes gemacht werden soll, ist nicht ohne. Daher ist es sehr zu begrüssen, dass nun auch hier klipp und klar gesagt wurde, dass eine straffreie Menge straffrei ist und daher auch nicht beschlagnahmt werden darf.

Wer nun aber dachte, dass die Diskussion über die Befugnisse der Strafverfolgung für die nächste Zeit gegessen ist, liegt jedoch leider wieder falsch. Nur kurze Zeit nach dem Urteil wurde vielerorts mit Erstaunen festgestellt, dass sich das Urteil des Bundesgerichts nicht nur auf Cannabis sonder auch auf „harte“ Drogen beziehen lässt. Dieser Einschätzung wiedersprach die SSK (Schweizerische Staatsanwälte-Konferenz) jedoch. Um einem Kantons-Chaos mit unterschiedlichen Handhabungen vorzubeugen, haben sie alle Behörden dazu angehalten, bei harten Drogen an der bisherigen Praxis festzuhalten, während bei Cannabis eindeutig dem Urteil folge geleistet werden müsse. Weiter forderte die SSK die Politik dazu auf, diese Unklarheit gesetzlich zu regeln.

Es ginge auch einfacher…

So gut es für Konsument*innen ist, wenn sie weniger stark kriminalisiert werden – die Lösung ist keine saubere. Eigentlich nicht erstaunlich: etwas gleichzeitig illegal und straffrei haben zu wollen, führt wohl unweigerlich zu Problemen. Wenn Cannabis endlich legalisiert würde, wäre der Weg frei für eine sinnvolle und angepasste Regulierung des Marktes. Statt ein ewiges Katz- und Mausspiel zwischen Polizei & Dealern zu führen, könnten die Ressourcen in eine effektive Bekämpfung der grossen Player im Schwarzmarkt und in eine sinnvolle Präventionsarbeit gesteckt werden. Um Ideen zu kriegen, wie das aussehen würde, brauchen wir uns gar nicht so weit umzuschauen. Einerseits haben wir mit Alkohol und Tabak bereits viele Erfahrungen gesammelt, wie einzelne Substanzen gezielt reguliert werden können. Weiter gibt es – sowohl aus der Schweiz als auch aus Ländern mit Legalisierungs-Erfahrung – diverse deutliche Erkentnisse, die für eine Legalisierung sprechen. Bis wir endlich so weit sind, müssen wir uns im Zweifelsfall halt mit CBD-Produkten zufrieden geben…

Pilotversuche: Was läuft wo?

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Seit Sommer 2021 ist klar, dass in der Schweiz Pilotversuche zum legalen Konsum & Verkauf von Cannabis durchgeführt werden. Trotz dem breiten Interesse, das sich unter anderem in einem grossen Medienecho zeigt, wird unsere Geduld strapaziert. In Basel musste der für im Herbst 2022 geplante Start vom Pilotversuch „WeedCare“ nochmals verschoben werden, in Bern trat der Kanton auf die Bremse und die Stadt Zürich musste über Monate auf das BAG warten. Im 2023 ist jedoch neuer Schwung in die Sache gekommen: wo stehen wir jetzt?

Worum geht es bei den Pilotversuchen?
Die Pilotprojekte sollen dazu dienen, wissenschaftliche Erkentnisse für die Diskussion über eine allfällige Cannabis-Legalisierung zu gewinnen.
Mehr zur Geschichte der Pilotversuche findest du hier und in unserem letzten Update zu den Pilotprojekten. 
Bestimmungen für den Pilotversuch (BAG)
Bestimmungen für den Pilotversuch (BAG)

Basel hat die Nase vorn

Eigentlich sollte der Basler Pilotversuch „WeedCare“ bereits letzten Herbst starten. Im letzten Moment wurde der Start aber verschoben: In den Produkten wurden Pestizid-Verunreinigungen nachgewiesen, weshalb die Ernte nicht mehr den erforderlichen Bio-Richtlinien entsprach. Ein Bauer hatte auf dem Feld nebenan Pestizide versprüht und der Wind trug diese auch auf das Hanf-Feld.

Nach diesem unschönen Intermezzo konnten die ersten Studienteilnehmenden Ende Januar 2023 endlich ihr erstes legales THC-Cannabis kaufen. Im Sommer wird der Pilotversuch auch für die zweite Hälfte der rund 360 Teilnehmenden starten. Wann die ersten Ergebnisse der Studie veröffentlicht werden ist noch unklar, wir erwarten sie aber gespannt.

Zürich darf endlich auch loslegen

Im Vergleich zu Basel hat die Stadt Zürich ein Riesenprojekt aufgesetzt: Mehr als 2000 Teilnehmende sollen während 3½ Jahren legal Cannabis kaufen und konsumieren können. Nach langem Warten auf die Behörden wird nun auch für Zürcher*innen legales THC-Cannabis angebaut, damit der Verkauf im Sommer starten kann.

Die langen Wege der Verwaltung

Im Juni 2022 reichte die Stadt Zürich ihr Studiengesuch bei der kantonalen Ethikkommission und beim BAG ein. Während die Bewilligung der Ethikkommission bereits im August vorlag, liess das BAG auf sich warten. Das Gesuch für den Pilotversuch wurde etwa 9 Monate im Bundesamt hin- und hergereicht. Diese Verzögerung wird mit der „hohen Komplexität“ des Anliegens und der Vielzahl an eingereichten Studienkonzepten aus verschiedenen Städten und Regionen begründet. Dass die Bewilligung schlussendlich kurze Zeit nach der Veröffentlichung zahlreicher Medienartikel zum Thema erfolgte, ist wohl nicht nur dem Zufall geschuldet. Manchmal bringt der Druck der Öffentlichkeit plötzlich Tempo in die schwerfälligen Abläufe der Behörden. Eine gute Einordnung der Verzögerungen bot der Verein LegalizeIt! bereits im Dezember: „Noch kein Cannabis Social Club im 2022: Was ist passiert?“

Als am 22. März dann schlussendlich die Bewilligung eintraf, machten sich sofort alle Beteiligten ans Werk. So wollen die Produzentinnen Pure Production und Swiss Extract im Juli die ersten Blüten ernten. Der Verkauf soll dann im August starten und ab Oktober sollen auch die in der Verarbeitung aufwändigeren Hasch-Produkte zur Verfügung stehen.

Cannabis Social Club

Die Cannabis Social Clubs (CSC) sind eine erfreuliche Besonderheit des Zürcher Versuchs. In Vereinsstrukturen soll ein von den Mitgliedern getragener Verkaufs- und Treffpunkt entstehen, der sich auf den sozialen Austausch und den gemeinsamen Konsum fokussiert. In Ländern wie Spanien, Belgien, Uruguay oder den Niederlanden ist das Modell der CSC bereits weit verbreitet. Dort steht jedoch zusätzlich zum Wissenstransfer auch der kollektive Anbau des eigenen Cannabis im Zentrum der Clubs. Dies wurde den Social Clubs in der Zürcher Studie jedoch nicht erlaubt. Um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen sollen die Produkte in allen Abgabestellen dieselben sein. Weiter sind die Behörden leider der Meinung, dass die CSC-Mitglieder nicht dazu in der Lage wären, den hohen Qualitätsansprüche der Pilotversuche zu genügen.
Der Verein LegalizeIt! betreibt mit dem „Hanfstübli“ einen der Social Clubs in Zürich. Die mehr als 30-jährige Erfahrung in der Schweizer Hanf-Welt, an der Schnittstelle zwischen Konsumentenschutz und politischem Engagement macht den Verein zum perfekten Betreiber eines CSC.

Schaufenster eines Cannabis Social Clubs in Buenos Aires.
Cannabis Social Club in Buenos Aires (kweez mcG – CC BY 2.0)

Wo gibt’s den nächsten Pilotversuch?

Neben Basel und Zürich gibt es noch einige andere Pilotversuche, die in der Planung mehr oder weniger weit fortgeschritten sind. In Bern soll der erste Pilot laut LegalizeIt! bereits im Sommer 2023 starten. Auch da ist das Studiengesuch zur Zeit beim BAG und in der Ethikkommission hängig. Für die anderen Städte ist noch sehr wenig bis nichts bekannt. Das gilt auch für unsere neue Kiffer-Hauptstadt Genf... (tatsächlich, in Genf wird mehr Cannabis konsumiert als in Amsterdam 😯)

Pilotversuch abseits der Städte

Ein geplanter Pilotversuch will sich nicht auf die Städte begrenzen: Die Bergblüten AG hat ein Gesuch für eine Studie mit 2700 Menschen aus dem Wallis und 300 Teilnehmenden aus dem Glarus eingereicht. Um dem weitläufigen Einzugsgebiet gerecht zu werden, soll der Vertrieb unter anderem über eine online-Apotheke abgewickelt werden.
Produziert werden sollen die benötigten jährlich rund 350kg Cannabis in Benken (SG) und im Tessin. Wie bei allen THC-Produktionsstätten muss der Anbau nicht nur hohen Qualitäts- sondern auch Sicherheitsansprüchen genügen. Was gäbe es lukrativeres, als ein Feld voller THC-Blüten zu plündern und im Schwarzmarkt zu verkaufen?

Für die Pilotversuche wird Outdoor-Cannabis verwendet

Auch Private wollen mitmischen

Neben den bisherigen Pilotversuchen, die allesamt in Kooperationen von Universität & Behörden entstanden sind, gibt es auch private Organisationen wie das „Swiss Cannabis Center (SCC)“ und „Pilotversuch Cannabis Schweiz (PVCS)„, die Versuche aufgleisen und Wartelisten für interessierte Konsument*innen führen. Das SCC plant für eine Durchführung in den Städten Bern, St. Gallen und Zürich, während PVCS die THC-Produkte über einen online-Shop in grösseren, noch nicht genauer definierten Versuchsgebieten anbieten will.

Cannabis in Bangkok – ein Reisebericht

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Wir unterstützen die Arbeit von LegalizeIt! und bedanken uns herzlich für den interessanten Beitrag zur Legalisierungsumsetzung in Thailand, den wir freundlicherweise auch in unserem Blog veröffentlichen dürfen. Information aus erster Hand, so nahe dran wie möglich - das ist genau das, was wir euch gerne lesen lassen!

Reisebericht: Cannabis in Bangkok (Thailand 2022)

Anfang Dezember 2022 machten wir Ferien in Singapur. Aus verschiedenen Gründen entschlossen wir uns, den ersten Abschnitt unseres Rückfluges über Bangkok (Thailand) vorzuverlegen und damit spontan die Gelegenheit zu nutzen, für ein paar Tage die asiatische Grossstadt Bangkok mit ihren über 8 Millionen EinwohnerInnen zu erkunden. Neben eindrucksvollen Tempeln, Wolkenkratzern, riesigen Märkten und Street Food in fast jeder Strasse, gibt es in Bangkok neuerdings auch immer mehr Cannabis!

Der Unterschied in der Handhabung von Cannabis könnte nicht grösser sein zwischen den beiden südostasiatischen Ländern: Bei der Einreise weist einen Singapur in roten Buchstaben darauf hin, dass jeglicher Umgang mit Drogen streng verboten ist und Drogenschmuggel gar mit Tode bestraft wird! In Bangkok hingegen prägen nun eine Menge Cannabis-Läden das Stadtbild. Wie kam es dazu und wie erlebt man die junge Cannabis-Szene Thailands als Tourist? Ein Reisebericht.

Ankunft und High-End-Dispensary «High Got You»

Unser Flug landete am späten Nachmittag in Bangkok. Nach etwa 45 Minuten Taxifahrt vom Flughafen in die Stadt trafen wir bei unserer Unterkunft ein. Im Taxi konnten wir bereits ein paar Hanfläden im Vorbeifahren ausmachen, doch wir suchten nicht einfach irgendeinen auf, sondern statteten einem Laden namens «High Got You» einen Besuch ab. Der Laden befand sich in der «Hipster-Nachbarschaft» Ekkamai und hatte laut Website auch Verdampfer im Angebot. In den Regalen befanden sich zahlreiche aufwändig gestaltete Bongs, auf der Theke befanden sich Blüten der aktuellen Angebote mit Lupe und Beschriftung. Von der Gestaltung her mutete es an wie in einem Apple Store.

Regale mit Bongs im „High Got You“
Blüten mit Lupe und Beschriftung auf der Theke

Das Gramm Blüten kostete hier etwa 700 Baht, was umgerechnet etwa 18 Franken entspricht. Das ist fast doppelt so teuer wie im geplanten Pilotprojekt «Züri Can».

Leider war im «High Got You» bei unserem Besuch nur ein einziger elektrischer Vaporizer vorrätig: der Yocan Vane, ein Billigmodell, das weniger kostete als 2 Gramm Blüten. Generell sind elektrische Verdampfer in Bangkok (noch?) nicht an jeder Ecke erhältlich. Beliebter scheint dort stattdessen der Dynavap zu sein, ein nicht-elektrischer Verdampfer, den man mit Feuer oder externer Induktions-Heizspule auf die richtige Temperatur bringen muss.

Erstaunlicherweise ist es in Thailand nicht so einfach Verdampfer zu finden. Das liegt daran, dass alle Arten von Vapes in Thailand grundsätzlich verboten sind. Das Verbot wurde wohl mit Nikotin-Vapes im Sinn erlassen, beinhaltet nun aber streng genommen eben auch Cannabis-Verdampfer. Wo man trotzdem Verdampfer findet, so handelt es sich also um illegale Importe. Das spiegelt sich — bei hochwertigeren Geräten in anderen Läden — auch im höheren Preis wider.

Mit THC-Blüten und Verdampfer ausgestattet, machten wir uns auf die Suche nach einem Konsumort, denn in der Öffentlichkeit ist der Konsum verboten. Das ist auch in einigen anderen Ländern mit legalem Cannabis der Fall und stellt TouristInnen immer wieder vor logistische Herausforderungen. In einer Rooftop-Bar in Laufweite der Dispensary stärkten wir uns zunächst mit einer Portion Fried Rice und fragten dann den Barkeeper, ob man auf der Terrasse denn kiffen dürfe? Der Barkeeper riet davon ab und empfahl, stattdessen im Treppenhaus zu konsumieren. Vermutlich war er besorgt, dass wir andere Gäste mit Rauch stören würden, aber bei den geringen Dampf-Emissionen eines elektrischen Verdampfers ist das ja kein Problem.

Leider stellte sich der billige Verdampfer als kaum brauchbar heraus. Klar, er wurde schon heiss, aber es kam kaum Dampf, der dann auch nicht fein schmeckte, kaum Wirkung zeigte und ein unangenehmes Kratzen im Hals hinterliess.

Tag 2: Kleiner Enthusiasten-Laden «Smilemacy»

Am nächsten Tag suchten wir daher gleich den nächsten Hanfladen auf. Diesmal ging es zu «Smilemacy», einem deutlich kleineren Laden, der aber hochwertige Verdampfer von Storz & Bickel vorrätig hatte, was ich sicherheitshalber nochmal über eine kurze Nachricht per Messenger-App bestätigte. Im Laden begrüsste uns der Inhaber «Dear». An der Auswahl an Produkten, dem Fachwissen und seiner ganzen Art merkte man schnell, dass hier ein Enthusiast vor einem steht.

Regale im „Smilemacy“

Die Auswahl an Blüten war klein, aber fein: Es gab eine CBD-Sorte sowie mindestens je eine Indica-, Hybrid- und Sativa-Sorte.

Auswahl verschiedener Blütesorten

Das «Super Silver Haze» (Dears Empfehlung) schmeckte fein und hatte eine angenehme Wirkung. Die Blüte war recht kompakt und nicht übermässig mit THC-Harz überzogen. Eine solide Leistung, aber mit Luft nach oben (im Vergleich zum Beispiel zur Qualität des Cannabis in Kalifornien [USA]), insbesondere für diesen Preis.

Am darauffolgenden Mitgliedertreff wurde bemerkt: «Die Blüte sieht typisch für die Nutzung von PGRs (Plant Growth Regulators) aus!»

„Super Silver Haze“-Blüte in Grossaufnahme

Wir fragten Dear, an welchen Orten denn in Bangkok gekifft werden darf? Er sagte, eigentlich überall wo geraucht werden darf (ein Widerspruch zu unserer Erfahrung am Vorabend). Draussen vor seinem Laden wäre es auf jeden Fall okay.

Konsum-Möglichkeit: «Heaven Of Weed»

Um die Umgebung ein bisschen zu erkunden, sind wir aber stattdessen die Strasse weiter gegangen und dort per Zufall auf einen Laden namens «Heaven Of Weed» gestossen. Dort konnte man nicht nur grammweise THC-Blüten kaufen, sondern sich auch gemütlich wie in einem Café hinsetzen und konsumieren.

Die meisten Sorten kosteten dort ca. 800 Baht, umgerechnet ca. 21 Franken. Das ist etwas teurer im Vergleich, aber in den anderen Läden konnte man jeweils nicht im Laden konsumieren, sondern nur draussen. Bei den hohen Temperaturen in Bangkok (30 Grad in der kalten Jahreszeit) schätzt man einen gut klimatisierten Innenraum!

Im «Heaven Of Weed» gab es leider keine einzige CBD-Sorte. Der Verkäufer meinte, dass CBD-Blüten zwar auch legal seien, aber etwas seltener in den Läden zu finden seien.

Der Laden „Heaven of Weed“

Unter dem Laden befand sich ein Restaurant, bei dem man Essen und Getränke bestellen konnte, welche dann nach oben in den Konsumraum geliefert wurden.

Der Verdampfer „Mighty“

Geschichte der Legalisierung

In den folgenden Tagen unternahmen wir zwei Touren: Eine Velo-Tour auf der menschengemachten Insel «Bang Kachao» und eine Eisenbahn-Tour zum «Damnoen Saduak Floating Market». Beide Tourführer erzählten der jeweiligen Gruppe von sich aus, dass Cannabis kürzlich in Thailand legalisiert wurde. Einer meinte, dass die Entwicklung ihn überrascht habe: Cannabis habe generell einen schlechten Ruf gehabt in der Bevölkerung — es sei als schlimmer angesehen worden als Kokain. Er mutmasste, dass die geringen Preise von selbst angebautem Cannabis dafür sorgten, dass Cannabis zur Droge der Wahl der ärmeren Menschen wurde. Beim zweiten Tourführer fragten wir nach, wieso legalisiert wurde. Er antwortete, dass Cannabis eigentlich zu medizinischen Zwecken legalisiert wurde und es dann ein Loophole (Schlupfloch) gegeben habe, was jetzt genutzt würde. Er scherzte: «Thailand used to be known as ‚Land of the smile‘, now we are becoming the ‚Land of the laugh‘!»

Wenn man sich genauer informiert, findet man heraus, dass die Erzählung des Tourführers nicht ganz akkurat war: Es handelte sich nicht um ein Schlupfloch, sondern um eine beabsichtigte Änderung.

Mit einer Wahlkampagne, die unter anderem die Legalisierung von Cannabis beinhaltete, wurde Thailands Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul 2019 gewählt. Cannabis wurde in Thailand im selben Jahr zunächst zum medizinischen Gebrauch legalisiert. Am 9. Juni 2022 wurden dann Cannabisblüten von der Liste der Betäubungsmittel entfernt, was auch den Konsum zu Genusszwecken legalisiert hat. Hier geht es wirklich nur um Blüten: Jegliche Extrakte wie THC-Öle oder THC-Haschisch sind nicht zu finden, sondern bleiben weiterhin illegal.

Ein Funke Wahrheit steckt allerdings doch in der Wortwahl «Loophole», denn was es noch nicht gibt, ist eine explizite gesetzliche Regulierung, welche genauere Bestimmungen festlegt. Daher ist die aktuelle Phase der Cannabis-Szene in Thailand eher als «Wild West»-Phase anzusehen, die sich gegebenenfalls nach der ersten Gesetzgebung in den nächsten Monaten nochmals verändern könnte.

Eindrücke während der Reise

Bekannte Attraktionen in Bangkok sind sicherlich die zahlreichen Märkte. Beeindruckend sind sie alle, die Abendmärkte wie die Wochenendmärkte, diejenigen auf der Strasse, aber auch diejenigen in den riesigen Einkaufszentren. Oftmals sieht man dort auch Stände, die Hanfprodukte wie CBD-Öle zu Heilzwecken anbieten.

Plakat zu CBD enriched oil
Plakat zu „CBD enrichted oil“

Nicht fehlen auf einem Besuch in Bangkok darf auch ein Abstecher in die «Khao San Road», eine belebte Strasse mit hohem TouristInnenaufkommen im sogenannten «Backpacker-Quartier». Dort trafen wir im geschäftigen Nachtleben auf verschiedene Cannabis-Stände und -Bars. Vor einem Cannabisladen standen gleich drei Mitarbeiter und versuchten uns mithilfe der Menükarte hineinzulocken. Ein paar Ecken weiter sahen wir ein paar Männer mit einer Bong in der Hand durch die Strasse schlendern.

Cannabis-Stand in der «Khao San Road»
Cannabis-Stand in der „Khao San Road“

Fazit

Wenn dich Thailand als Urlaubsort anspricht, gibt es nun einen weiteren Grund für einen Besuch. Es ist eine spannende Zeit und ich fand es sehr interessant, die aufblühende Cannabis-Szene zu sehen. Wenn es dir aber mehr um Cannabisurlaub als um Thailand geht, würde ich stattdessen eher das deutlich nähere Amsterdam empfehlen.

Im Vergleich mit der Schweiz fallen die beiden Ansätze zur Legalisierung sehr unterschiedlich aus: Thailand hat mit einer vergleichsweise schnellen Änderung einfach mal legalisiert. Gegner der Legalisierung bezeichnen das als Schnellschuss und fordern sogar, dass die Änderung rückgängig gemacht wird. Wie die kommende Regulierung über die nächsten Monate und Jahre aussehen wird und wie erfolgreich das Modell «Legalisierung zuerst, Details später» verläuft, wird interessant zu beobachten sein.

Dieses Problem will der Schweizer Ansatz um jeden Preis vermeiden: In jahrelangen Pilotversuchen soll zunächst genug Wissen gesammelt werden, um dann mit einem hieb- und stichfesten Modell zu starten — doch dass Konsumierende nach wie vor in rechtliche Probleme geraten, wird dabei noch jahrelang billigend in Kauf genommen…

→ Weitere Bilder (insgesamt 25) finden sich auf https://hanflegal.ch/bangkok22bilder

Der Reisebericht im Original: https://hanflegal.ch/bangkok22

Frankreich: Kein Verbot für Hanf mit tiefem THC-Gehalt!

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Vor rund einem Jahr, Anfang 2022, ging es in der französischen Cannabis-Gesetzgebung chaotisch zu und her. Zuerst wurden unverarbeitete Produkt auch bei einem THC-Gehalt unter 0.3% verboten. Bereits einen Monat später wurde die Durchsetzung dieser Schnapsidee jedoch durch ein Gericht ausgesetzt. Ziemlich genau ein Jahr nach dem ursprünglichen Erlass vom 30.12.2021 hat nun der französische Staatsrat den eigenen Entscheid rückgängig. Seit Ende Dezember ist nun also klar, dass sich Frankreich zur Zeit weiterhin am EU-Standard orientiert, der CBD-Produkte mit weniger als 0.3% THC grundsätzlich zulässt.

In allen Details wurde dieses politische Geplänkel im unten eingefügten Artikel der IG Hanf dokumentiert. Wenn dich die rechtliche Situation in einem anderen Land mehr interessiert, findest du in unserem Urlaubs-Guide eine Zusammenstellung über den Stand der Dinge in unseren Nachbarländern.

Frankreich: Aufhebung des Erlasses, welcher den Verkauf von Cannabisblüten und -blättern mit tiefem THC-Gehalt verbietet

Der Staatsrat von Frankreich erklärt den Erlass vom 30. Dezember 2021 für nichtig, welcher den Verkauf von Cannabisblüten und -blättern mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,3 % verbietet. Die zuständige Behörde stellt fest, dass CBD über keine psychotropen Eigenschaften verfügt, nicht abhängig macht und deshalb nicht als Betäubungsmittel betrachtet werden kann. Der Staatsrat stellt weiter fest, dass es nicht erwiesen ist, dass der Konsum von Blüten und Blättern solcher Cannabissorten mit einem niedrigen THC-Gehalt eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt. Daher wurde das allgemeine und absolute Verbot betreffend Vermarktung solcher Produkte für rechtswidrig erklärt.

Das französische Gesetz über die öffentliche Gesundheit (Artikel R. 5132-86) verbot die Herstellung, die Vermarktung, den Besitz, den Kauf oder den Konsum von Cannabis (Blüten, Blätter, Harz und daraus hergestellte Produkte). Es sah aber vor, dass „der Anbau, die Einfuhr, die Ausfuhr und die industrielle und kommerzielle Verwendung von Cannabissorten, die keine betäubenden Eigenschaften haben“, unter gewissen Bedingungen genehmigt werden konnte.

Auf der Grundlage dieser Ausnahmeregelung erlaubte ein interministerieller Erlass vom 30. Dezember 2021 die Verwendung von Blüten und Blättern ausschliesslich von Cannabissorten mit einem THC-Gehalt von 0,3 % oder weniger zur Herstellung von Extrakten, die diesen Wert wiederum einhalten. Gleichzeitig verbot der Erlass jedoch den Verkauf von Blüten und Blättern „im Rohzustand“ solcher Sorten an Endverbraucher, unabhängig von der Form des Endprodukts (Kräutertees, Öle, CBD-Kosmetika…).

Der Anfang 2022 in einem Eilverfahren angerufene Richter für einstweilige Verfügungen des Staatsrats hatte die Vollstreckung dieses Verbots mit einem Beschluss vom 24. Januar 2022 ausgesetzt. Der Staatsrat entschied am 29. Dezember 2022 in der Angelegenheit und hält das allgemeine und absolute Verbot der Vermarktung von Cannabisblättern und -blüten im Rohzustand mit niedrigem THC-Gehalt, d. h. ohne psychotrope Eigenschaften (<0,3%), für unverhältnismässig. Es hebt daher dieses Verbot, das durch den Erlass vom 30. Dezember 2021 festgelegt wurde, auf.

CBD hat keine psychotrope Wirkung und macht nicht abhängig. 

Die vom Staatsrat durchgeführten Abklärungen in der Sache ergaben, dass der Gehalt an CBD und THC zwischen den verschiedenen Cannabissorten sehr stark schwankt. Diese beiden Stoffe, CBD und THC, sind die wichtigsten Cannabinoide, die hauptsächlich in den Blüten und Blättern von Cannabis vorkommen, sind hinsichtlich Wirkung sehr unterschiedlich. Die von den Parteien vorgelegten wissenschaftlichen Daten haben gezeigt, dass CBD entkrampfende und entspannende Eigenschaften und eine krampflösende Wirkung hat, aber im Gegensatz zu THC keinerlei psychotrope Wirkung hat und nicht abhängig macht. So sind Cannabissorten mit einem niedrigen THC-Gehalt (<0,3%), nicht als Suchtmittel einzustufen.

CBD schafft kein Risiko für die öffentliche Gesundheit, dass ein allgemeines und absolutes Verbot rechtfertigt. 

Bei der Beurteilung der Rechtmässigkeit des Verbotsbeschlusses erinnert der Staatsrat zunächst daran, dass ein solches Verbot im Hinblick auf das verfolgte Ziel der öffentlichen Gesundheit gerechtfertigt sein und in einem angemessenen Verhältnis zu den Gesundheitsrisiken stehen muss, die von den so geregelten Stoffen ausgehen.

Er stellt fest, dass die Gesundheitsrisiken von den tatsächlich aufgenommenen THC-Mengen abhängig sind. Er urteilt, dass die Schädlichkeit der anderen in den Cannabisblüten und -blättern enthaltenen Moleküle, insbesondere CBD, nach dem Stand der wissenschaftlichen Daten nicht nachgewiesen ist. 

Er schliesst aus den im Rahmen der Beweisaufnahme vorgelegten wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass der Konsum von Blättern und Blüten von Cannabissorten mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,3 % keine Risiken für die öffentliche Gesundheit schafft, die ein allgemeines und absolutes Verbot ihrer Vermarktung rechtfertigen würden.

Tests ermöglichen die Unterscheidung von Cannabissorten.

Um das Verbot ihrer Vermarktung zu rechtfertigen, machte der Minister für Soziales und Gesundheit vor dem Staatsrat ausserdem geltend, dass die Inverkehrbringung von Blüten und Blättern von Cannabissorten ohne psychotrope Eigenschaften aufgrund ihrer Ähnlichkeit und Verwechselbarkeit mit Blüten und Blättern aus THC-dominanten Sorten von Cannabis, die betäubende Eigenschaften aufweisen, die Wirksamkeit der Drogenbekämpfungspolitik gefährden würde. 

Der Staatsrat stellte jedoch fest, dass der THC-Gehalt von Blüten und Blättern ohne weiteres mithilfe von kostengünstigen Schnelltests kontrolliert werden kann, mit denen sich Sorten mit betäubenden Eigenschaften von den nicht betäubenden Sorten unterscheiden lassen. Der Staatsrat ist daher der Ansicht, dass die Wirksamkeit der Drogenbekämpfungspolitik kein stichhaltiges Argument sei, die Vermarktung von Cannabisblüten und -blättern im Rohzustand mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,3 % zu verbieten. 

Anders als in der Schweiz ist es in Frankreich jedoch nach wie vor unklar, unter welcher Produktekategorie Cannabisblüten mit einem tiefem THC-Gehalt vermarktet werden dürfen. Diesbezüglich besteht somit nach wie vor ein Graubereich, welchen es zu regulieren gilt.

Quelle/Original-Text: https://www.conseil-etat.fr/actualites/cbd-annulation-de-l-arrete-interdisant-la-vente-des-fleurs-et-feuilles-de-cannabis-sans-proprietes-stupefiantes (französisch)

Über die IG Hanf
Die IG Hanf ist der Branchenverband der Schweizerischen Cannabisindustrie. Sie vertritt ihre Mitglieder gegenüber Politik, Behörden und in der Öffentlichkeit. Dabei fördert sie den Austausch und die Zusammenarbeit unter den Mitgliedern und stärkt damit die Cannabisbranche in der Schweiz.

Ihre Mission ist es, einen regulierten Cannabismarkt zu schaffen, um der Schweiz eine Vorreiterinnenrolle in der globalen Cannabisindustrie zu sichern. Die IG Hanf setzt neue Standards für ihre Mitglieder und die Branche. Allen voran mit dem Qualitätslabel Swiss Certified Cannabis, welches eine verlässliche Produkt- und Konsumentensicherheit garantiert. Die IG Hanf ist zudem Gründungsmitglied des Vereins Cannabis Consensus Schweiz, in dem Organisationen und politische Parteien gemeinsam den Weg für einen offenen und verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis ebnen.

Weitere Informationen: www.ighanf.ch | www.swiss-certified-cannabis.ch | www.ighanf.ch/ehrenkodex