Die Botanik von Cannabis

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Cannabis ist eine vielseitige Pflanze, die seit Jahrhunderten in vielen Kulturen angebaut wird. Die botanischen Grundlagen von Cannabis sind jedoch oft missverstanden oder gar nicht bekannt. In diesem Artikel werden wir uns mit der Botanik von Cannabis befassen und die verschiedenen Aspekte des Anbaus und der Ernte dieser Pflanze erläutern.

Cannabis wird (in aller Regel) als einjährige Pflanze angebaut. Die Pflanze hat eine charakteristische Struktur, die aus Blüten, Blättern, Stängeln und Wurzeln besteht. Die Blüten sind die wichtigsten Bestandteile der Pflanze, da sie die Cannabinoide enthalten, die für ihre medizinischen und psychoaktiven Wirkungen verantwortlich sind.

Nahaufnahme mit den Details der Botanik einer Hanfpflanze.
Die botanischen Details der Hanfpflanze mit Stängel, Blättern und den wachsenden Blüten.

Die Arten von Cannabis

Häufig wird Cannabis in die zwei Arten Cannabis sativa und Cannabis indica eingeteilt. Aus Perspektive der Botanik ist diese Einteilung jedoch kaum sinnvoll – mehr dazu in diesem Beitrag zum Thema.

Der Anbau von Cannabis

Produktion der Herba di Berna
Pflanzraum der Herba di Berna

Cannabis wird in der Regel aus Samen oder Stecklingen angebaut. Es gibt verschiedene Anbauverfahren, darunter Indoor-Anbau, Outdoor-Anbau und Hydrokultur. Uns ist es jedoch wichtig zu betonen, dass alle unsere Hanfpflanzen in natürlicher Erde wachsen, wie es sich für den hochwertigen Anbau von Pflanzen gehört. Beim Anbau von Cannabis müssen verschiedene Faktoren wie Licht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Nährstoffe berücksichtigt werden, um eine maximale Ernte zu erzielen.

Die Ernte von Cannabis

Cannabis wird geerntet, wenn die Blüten reif und reich an Cannabinoiden sind. Die Erntezeit hängt von der Sorte und dem Anbausystem ab. Nach der Ernte wird das Cannabis getrocknet und dann entweder weiterverarbeitet oder konsumiert.

Die Wirkstoffe von Cannabis

Cannabis enthält eine Vielzahl von Cannabinoiden. Cannabinoide sind chemische Verbindungen, welche die Rezeptoren im „Endocannabinoidsystem“ unseres Körpers aktivieren. So haben die Cannabinoide eine direkte Wirkung auf unseren Körper. Heute sind mehr als 113 verschiedene Cannabinoide bekannt, darunter THC und CBD, die für ihre medizinischen und psychoaktiven Wirkungen bekannt sind. THC ist für den Rauschzustand verantwortlich, während CBD für seine entzündungshemmenden und angstlösenden Eigenschaften bekannt ist. Full-Spectrum-Produkten, die alle Wirkstoffe der Hanfpflanze beinhalten, wird auf Grund des „Entourage-Effektes“ die beste Wirkung nachgesagt.

Neben den Cannabinoiden sind die Terpene die wichtigsten Wirkstoffe der Hanfpflanze. Sie sind für den charakteristischen Duft der verschiedenen Sorten verantwortlich und beeinflussen die Wirkung der Produkte.

Produktionshalle der Herba di Berna mit jungen Hanfpflanzen
Produktionshalle mit jungen Hanfpflanzen

Die Botanik von Cannabis ist ein wichtiger Aspekt für alle, die sich für den Anbau, die Ernte und die Verwendung von Cannabis interessieren. Ein Verständnis der botanischen Grundlagen von Cannabis kann helfen, eine erfolgreiche Ernte zu erzielen und die medizinischen und psychoaktiven Wirkungen von Cannabis besser zu verstehen.

Cannabis Sativa vs. Indica

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Cannabis wird oft in die Kategorien Sativa und Indica eingeteilt. Diese Einteilung ist jedoch weder eindeutig, noch wirklich sinnvoll.

Verbreitete Einteilung in Sativa und Indica

Die ziemlich weit verbreitete Einteilung von Hanfpflanzen in die zwei Typen Cannabis Sativa und Cannabis Indica stützt sich auf viele verschiedene Kriterien.[1] Ein Faktor ist die physische und botanische Beschaffenheit der Pflanze. Sativa-Pflanzen sind grundsätzlich grösser und schlanker, während die Indica-Pflanzen kleiner und buschiger wachsen. Auch die Blätter sind bei Sativa dünner und haben längere „Finger“, während Indica-Blätter in einem dunkleren Farbton erscheinen und breiter sind.
Die grösseren Sativa-Pflanzen haben auch eine längere Wachstums- und Blütenperiode.

Sativa stimuliert, Indica beruhigt?

Neben diesen botanischen Unterschiede, welche durch verschiedene „Hybrid-Sorten“, also Mischformen der beiden Typen, sehr stark aufgeweicht sind, basiert die Einteilung vor allem auf angeblichen Unterschieden in der Wirkung.
Den Sativa-Sorten wird eine stimulierende Wirkung nachgesagt: der Konsum sorge für einen Energieboost und fördere die Konzentration. Indica-Sorten hingegen würden beruhigend wirken. Dementsprechend wird Sativa am Tag und Indica in der Nacht empfohlen.
Diese Einteilung beruht jedoch fast ausschliesslich auf anekdotischer Erfahrung und entzieht sich einer wissenschaftlichen Faktenlage.

Irrelevant ist die Einteilung aus einer rechtlichen Perspektive: Es handelt sich bei allen Cannabis-Pflanzen um Sorten der Pflanze Cannabis Sativa L.[2]

Indica und Sativa in der Wissenschaft

Die botanischen Unterschiede zwischen Sativa- und Indica-Pflanzen lassen sich grundsätzlich gut begründen. Jedoch ist diese Einteilung (zunehmend) ziemlich nutzlos, da die wenigsten Pflanzen eindeutig einem Typ zugeordnet werden können. Es gibt auch Botaniker*innen, welche die Pflanze gar in bis zu vier Typen einteilen: cannabis sativa, cannabis indica, cannabis ruderalis und cannabis afghanica.[3] Am Ende ist das aber nicht sehr wichtig: Wer Hanf anbauen will, sollte von der einzelnen Sorte wissen, wie sie wächst und was ihre Vorteile sind – unabhängig davon, ob sie jetzt als Sativa oder Indica bezeichnet wird.

Ähnlich sieht es aus mit der angeblich unterschiedlichen Wirkung der verschiedenen Typen. Es gibt keine Studien, welche die Unterschiede in der Wirkung oder im CBD- und THC-Gehalt in einem relevanten Ausmass nachweisen. Ein weiterer Grund, sich von der Typen-Einteilung „Sativa vs. Indica“ zu verabschieden.
Die Typen-Unterscheidung ist aus Konsumentensicht also ziemlich aussagelos, oder gar irreführend: die Unterschiede im Gehalt von Cannabinoiden (CBD, THC, CBG, …) und Terpenen sind von Sorte zu Sorte riesig, unabhängig vom Typ.[4] Diese chemischen Unterschiede bezüglich Wirkstoffgehalt sind auch das, was die Wirkung tatsächlich beeinflusst. Deshalb ist, wenn es eine braucht, die Einteilung in „Chemotypen“ viel sinnvoller: es gibt Sorten, die vor allem THC enthalten, Sorten mit THC & CBD und CBD-lastige Sorten.[5]

Die Diskussion über Sinn und Unsinn der Einteilung in Cannabis Sativa und Cannabis Indica nimmt sehr schnell wissenschaftliche Züge an, die für Konsument*innen irrelevant sind. Es spricht einiges dafür, sich von der weit verbreiteten Einteilung zu verabschieden: Die Einteilung ist unklar, mitunter sogar falsch, und lässt wichtige Informationen aussen vor. Aus Perspektive der Konsument*innen ist – insbesondere im medizinischen Bereich – wichtig, dass für jede einzelne Pflanze ein komplettes Cannabinoid- und Terpenprofil erstellt und mitgeteilt wird. Nur so kann die Wirkung in Kombination mit Erfahrungen und wissenschaftlichen Auswertungen zuverlässig abgeschätzt werden.

Anleitung fürs Pflanzen von Hanf

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In unserem Webshop verkaufen wir nicht nur geerntete und verarbeitete CBD-Produkte, sondern es hat auch Stecklinge oder schon etwas grössere Jungpflanzen im Angebot. Mit diesen kannst du deine eigenen CBD-Blüten anbauen. In diesem Post erklären wir, wie das Pflanzen von Hanf am besten geht.

Vom Steckling zur Jungpflanze

Wenn die Stecklinge angekommen sind, müssen sie in einen grösseren Topf umgepflanzt werden. Da lohnt es sich, eine gute Bio-Erde aus dem Fachhandel zu verwenden. Die eingetopften Stecklinge wachsen am besten mit viel Licht und bei einer Temperatur von 15-21 Grad. Eine hohe Luftfeuchtigkeit gefällt den Hanfpflanzen.
Nach etwa 2-4 Wochen sollten die Pflanzen gross genug und gut durchwurzelt sein, so dass sie ausgepflanzt werden können.

Hanf auspflanzen

Gut durchwurzelte Jungpflanzen (gekaufte oder selber angezogene) können als Outdoor-Pflanzen nach draussen gepflanzt werden. Am besten gleich in ein Gartenbeet oder sonst irgendwo im Garten. Ein grosser Topf ist auch eine Möglichkeit, die Pflanze wird in ihrem Wachstum aber begrenzt sein.
Die Pflanzen sollten frühestens ab dem 20. Mai nach draussen gepflanzt werden. Fortgeschrittene können es auch früher wagen, jedoch sollten die Hanfpflanzen möglichst keinem Frost ausgesetzt werden.

Eine weiterer wichtiger Hinweis: Schnecken lieben junge Hanfpflanzen! Ein schneckenfreier Standort ist also von grossem Vorteil.

Lichtbedarf

Die Lichtverhältnisse beeinflussen die Pflanze sehr stark, weshalb man diesem Thema Aufmerksamkeit schenken sollte.
Zum Wachsen brauchen die Pflanzen mindestens 18h gutes (eher blaues) Licht am Tag. Die Bildung von Blüten geschieht bei 12h Dunkelheit und 12h Licht am Tag, wobei die Dunkelphase entscheidend ist. Im Outdoor-Anbau wird die Blütenphase durch die kürzeren Tage von alleine eingeleitet.

Wasserbedarf

Hanfpflanzen haben grundsätzlich einen hohen Wasserbedarf. Die genaue Menge ist von vielen Faktoren wie zum Beispiel Pflanzengrösse, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Standort (und Topfgrösse) abhängig. Die Pflanze kommt besser mit zu viel Wasser als mit zu wenig klar.
Der einfachste Indikator ist die Farbe und Konsistenz der Erde. Sie sollte immer etwas dunkel sein und auf keinen Fall hart und brüchig werden.
Wenn die Blätter schlapp nach unten hängen braucht es mehr Wasser.

Topfpflanzen brauchen häufiger Flüssigkeit. Auffangschalen sollten nach dem Giessen geleert oder gleich ganz weggelassen werden. Stehendes Wasser ist nie gut, weil die Wurzeln zu wenig Sauerstoff bekommen.

Nährstoffbedarf

In guter Erde wächst Hanf auch ohne zusätzlichen Dünger. Mit Dünger kann das Wachstum jedoch beschleunigt und der Ertrag gesteigert werden. Unsere Empfehlung: der Dünger von Biobizz, den es in unserem Shop zu kaufen gibt.

Die Blätter zeigen auf, wie es um die Nährstoffversorgung der Pflanze steht:
Ganz dunkle, schon fast etwas violette Blätter, die sich nach unten einrollen und braune Flecken aufweisen, deuten auf eine Überdüngung hin. Die Pflanze hat zu viel Nährstoffe.
Eine gut versorgte Pflanze hat Blätter in einem dunklen, satten Grün, die sich nach dem Licht richten.
Hellgrüne, eher nach unten hängende Blätter zeigen, dass etwas Düngung zugegeben werden könnte. Wenn die Blattränder ganz hell werden, dunkle Adern auftauchen und sich die Blätter nach oben einrollen braucht die Pflanze einen Dünger.

Klimabedingungen

Während der Wachstumsphase gedeiht die Pflanze bei einer hohen Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 15 und 21 Grad am besten.
Gegen Ende der Blütephase muss man aufpassen, dass die Blüten nicht schimmeln, zu viel Feuchtigkeit ist nicht gut. Topfpflanzen können vor Regen geschützt werden. Im Garten bleibt wenig anderes übrig, als die Pflanzen regelmässig zu kontrollieren und beim ersten Befall sofort abzuernten.
Ganz allgemein sollten kranke Blätter (Pilze wie Mehltau oder Schimmel oder Schädlingsbefall) jeweils rasch entfernt werden, um so die Ausbreitung zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen.

Ernte

Die Blüten werden geerntet wenn rund drei Viertel der Blütenhaare braun sind und der Rest noch weiss ist.
Zur Ernte wird die Pflanze abgeschnitten, die grossen Blätter werden abgezupft und die verbleibende ganze Pflanze wird an einem trockenen und gut druchlüfteten Ort aufgehängt.
Zu trockene Blüten zerfallen sehr schnell zu Staub während feuchte Blüten ein hohes Schimmelrisiko aufweisen.

Erntereif

Mehr zum Thema:
– Ausführliches Wiki zum Hanfanbau: irierebel.com