Lebender Boden für unsere Hanfpflanzen

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„Alle unsere Pflanzen wachsen in organischer Erde. Für uns die einzige Art, Pflanzen zu züchten.“ – mit diesen Worten stellen wir unsere Produktion vor.
Tatsächlich gehen wir noch einen grossen Schritt weiter als das: wir verlassen uns auf Wurmkulturen, probiotische Mikroorganismen und verschiedene Nützlinge, um den Pflanzen mit einem lebenden Boden ein möglichst gesundes und natürliches Umfeld zu bieten. Mit diesem Entscheid gegen mineralische Dünger und Gifte erschaffen wir einen „living soil“, einen lebenden Boden.

Was ist „Living Soil“?

Hinter dem Konzept des „Living Soil“ steht die Idee, die Vorteile eines natürlichen Bodens, wie er beim Outdoor-Anbau vorhanden ist, mit den Sicherheiten eines Indoor-Anbaus zu verbinden. So können die Pflanzen auf einem gesunden und ausgeglichenen Boden wachsen, während die Pflanzen trotzdem das ganze Jahr über vor schädlichen Umwelteinflüssen geschützt in einem regulierten Klima wachsen können.

Zur Pflege eines lebenden Bodens und den darin wachsenden Pflanzen gehören viele verschiedene Methoden. Der Boden wird mit probiotischen Mikroorganismen versetzt, die die im Boden vorhandenen Nährstoffe für die Pflanzen besser verfügbar machen. Die Nährstoffe werden durch Kompost, Komposttee und organische Dünger in die Erde gebracht. Drei verschiedene Wurmkulturen verbessern den Boden und lockern ihn auf. Rund um die Pflanze schützt eine Schicht aus Anbau-Resten und Kräutern den Boden vor dem Austrocknen. Gleichzeitig ist dieser „Mulch“ Futter für die Lebewesen im Boden. Gegen allfällige Schädlingen werden lebende Nützlinge hinzugefügt. Der Einsatz von giftigen Pestiziden ist keine Option, da diese sämtliches Leben im Boden massiv schädigen würden. Die Gifte können nicht zwischen Schädlingen und Nützlingen unterscheiden.

Im Unterschied zur Outdoor-Produktion kann die Temperatur, das Licht und die Luftfeuchtigkeit trotzdem genau reguliert werden, was einen ganzjährige und regelmässige Ernte ermöglicht.

Nachhaltiger Anbau auf lebendem Boden

Der Anbau auf lebendem Boden ist nicht nur natürlicher, er ist auch deutlich nachhaltiger. Durch die vom Bodenleben angetriebenen Nährstoffkreisläufe können wir gänzlich auf den Einsatz von synthetischen Düngern verzichten. Synthetische Dünger werden sehr energieintensiv aus fossilen Stoffen und Materialien aus dem umweltschädlichen Bergbau gewonnen – eine riesige Belastung für unsere Umwelt. Neben der Gewinnung ist auch die Zugabe von synthetischen Düngern ein grosses Problem. Die bestehenden Kreisläufe der Natur werden durch die Zugabe von Mineralien stark gestört, da ein Grossteil der verwendeten Düngemittel nicht in den Pflanzen sondern in den Wasserkreislauf gelangt. Dieses Problem ist bei organischen Düngern viel kleiner, da diese von den Pflanzen und den Mikroorganismen vollständig abgebaut werden können.

Da ein lebender Boden über Jahre aufgebaut und erhalten wird, muss dieser – anders als im konventionellen Anbau – nicht nach jeder Ernte ersetzt werden. Das verringert den Ressourcenverbrauch massiv, da weniger Erde aufbereitet und transportiert werden muss.

Ein weiterer Vorteil eines lebenden Bodens: der Wasserverbrauch ist kleiner. Der Boden kann durch seine von Leben geprägte Struktur mehr Wasser aufnehmen. Dadurch müssen die Pflanzen seltener gewässert werden. Eine zusätzliche Mulchschicht auf dem Boden hält das Wasser noch länger im System, da weniger Wasser verdunstet.

Insgesamt lässt sich also durch das nachahmen natürlicher Ökosysteme eine Ressourceneffizienz erreichen, die einen nachhaltigen Anbau von Hanf (oder auch anderen Pflanzen) ermöglicht.

Lohnt sich das?

Wieso hat sich denn die Verwendung lebender Böden bisher nicht flächendecken durchgesetzt? Nun, da gibt es verschiedene Gründe, die unserer Meinung nach einen konventionellen Anbau jedoch nicht rechtfertigen können.
Ein grosses Hindernis ist das benötigte Wissen, das es braucht, um einen lebenden Boden im Gleichgewicht zu halten. Wir sind offen, unser Wissen über Techniken, Best Practise und unsere Erfahrungen an andere Firmen weiterzugeben.

Weiter ist es so, dass ein Umstieg von einem Anbau-System zu einem anderen System immer sehr aufwändig und mitunter auch kostspielig ist. Angesichts der Krisen unserer Welt ist der Wechsel zu nachhaltigen Systemen aber unumgänglich. Längerfristig gesehen kostet ein nachhaltiges System sogar weniger, da viel weniger Erde und synthetische Mittel eingekauft werden müssen.

Ein anderer Grund, der viele Grower von nachhaltigen Anbausystemen zurückschrecken lässt, ist die Angst vor geringeren Erträgen. In einem hart umkämpften Markt mit grossen Unsicherheiten kann sich ein solcher Einbruch durchaus verheerend auswirken. Es zeigt sich aber: spätestens nach einigen Jahren kann das Anbauvolumen auf einem lebenden Boden weitgehend mit einem konventionellen System mithalten. Und vor allem: Die Blüten von Pflanzen, die auf lebendem Boden angepflanzt wurden, enthalten mehr Terpene und Cannabinoide als konventionell angebaute. Unsere Anbaumethode ist auch eine Entscheidung für eine höhere Qualität, die spürbar ist.

Links und Quellen:
How to grow Cannabis with Soil Indoors – Verde Natural
How Living Soil can reduce impact on the environment – hempindustrydaily.com
What is Living Soil? wholegrow.com